(ots) - Licht aus. Ab morgen darf sie nicht mehr in den
Handel gelangen, die gute, alte Glühlampe. Das Verbot begann vor drei
Jahren mit der Hundert-Watt-Lampe, jetzt sind auch die unteren
Chargen dran. Dafür bedanken wir uns artig bei der Europäischen
Union.
Ausgerechnet in Deutschland, dem europäischen Musterland des
Umweltschutzes, regt sich der Unmut über dieses Verbot. Darüber, ob
es sinnvoll ist oder nicht, lässt sich trefflich streiten. Die
Abneigung richtet sich vor allem dagegen, dass die alternativen
Energiesparlampen das Nervengift Quecksilber enthalten, dass das
Licht als kälter empfunden wird, und die neuen Leuchtkörper nicht
mehr im Restmüll entsorgt werden können. Einige Experten warnen gar
vor Schlafstörungen durch das neue Licht.
Dass die Deutsche Umwelthilfe im Falle des Weiterverkaufs dem
Handel mit Kontrollen und Klagen droht, entspannt die Situation nicht
gerade.
Was auch in diesem Falle stört, ist die chronische Regulierungswut
der EU. Da geht es um den Stromverbrauch von Kaffeemaschinen mit
Wärmeplatten und um Durchflussmengen in Duschköpfen. Sie will
vorschreiben, ab welchem Alter Kinder Luftballons aufblasen dürfen,
und sie gibt unsinnige Hygienevorschriften für Tagesmütter vor. Dass
dies stets mit dem Einverständnis der nationalen Regierungen
geschieht, ist dabei nicht wichtig - die EU versucht zunehmend, in
die Lebensbereiche der Menschen einzudringen.
Das nervt. Wir brauchen keine Behörden, die unser persönliches
Lebensrisiko auf null Prozent senken wollen. Vielmehr möchten wir
frei entscheiden. Man stelle sich einmal vor, die EU würde Oldtimer
verbieten, weil die Öko-Bilanz zu schlecht ist. Der Fahrspaß spielt
keine Rolle mehr.
Eine Vision. Fragt sich nur, wie lange noch.
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Andreas Kathe
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