PresseKat - Klein, aber kulturell oho - Estnische Universitätsstadt mit lebendig skurriler Kulturszene

Klein, aber kulturell oho - Estnische Universitätsstadt mit lebendig skurriler Kulturszene

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Klein, aber kulturell oho - Estnische Universitätsstadt mit lebendig skurriler Kulturszene

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Nur annähernd 100 000 Einwohner zählt Tartu, die zweitgrößte Stadt Estlands. Doch knapp 20 000 davon sind Studenten. Die sorgen dafür, dass es hier nicht nur viele schräge Clubs und Bars gibt, sondern auch eine Vielzahl kultureller Veranstaltungen. Tartu zeigt eindrucksvoll, dass die Größe einer Stadt nichts über ihre kulturelle Kraft und Vielfalt aussagt.

Die Antwort auf die Frage nach ihrem Lieblingsklub fällt Annika Bostelmann, Mastergraduierte im Fach "Baltic Sea Region Studies" an der Universität Tartu, schwer: Die Deutsche kann sich nicht recht entscheiden: Der "Club Tallinn", das "Klink Klonk" oder doch eher das "Illusion"?

"Alle sind einzigartig und haben eine ganz besondere Atmosphäre, die man so in Deutschland nicht findet", sagt Bostelmann. Letztlich entschließt sie sich doch für das "Illusion", das etwas außerhalb der Stadt liegt und sich in einem alten Kino eingerichtet hat.

Beim Klink Klonk - näher am Zentrum Tartus gelegen - sei sie sich ohnehin nicht so sicher, welchen Namen es gerade trägt. "Besitzer und Name wechseln oft. Manchmal heißt es Kling Klong, dann wieder Plink Plonk oder Klonk Plonk. Das ist schon sehr skurril wie der Club selbst", lacht die 25jährige.

In der Stadtmitte und entlang der Rüütlistraße säumen viele Bars die Stadt. Hier gibt es Kneipen wie das "Illegard", eine kleine gemütliche Kellerbar auf der Ülikoolistraße oder das "Nälg" - der Name bedeutet auf Deutsch schlicht "Hunger". Die Bar gleicht einer Wohnung und tatsächlich fühlt man sich hier ein bisschen hungrig und heimelig, wie in der eigenen Küche eben. Am Holzofen sitzend, vergnügen sich Gäste vor einem archaischen Fernseher mit Nintendo-Spielen der ersten Generation.

"Tartu ist natürlich nicht so bekannt wie Tallinn, was das Nachtleben angeht", sagt Annika Bostelmann, die zweieinhalb Jahre hier studiert hat. "Aber ich finde die Stadt ursprünglicher und abwechslungsreicher als die Hauptstadt."





Neben Clubs und Bars verfügt die Universitätsstadt über eine ganze Reihe kauziger Museen. Wunderbar verschroben sind das Spielzeug- und das Biermuseum, das von der estnischen Brauerei A. Le Coq initiiert wurde. Im Volkskundemuseum macht man sich mit der estnischen Kultur vertraut, während das moderne Science-Centre, "AHHAA", den Experimentierdrang der Besucher zu stillen weiß.

Wer sich nicht allzu lange in Museen aufhalten mag, der findet auch zahlreiche Veranstaltungen unter freiem Himmel. "Das estnische Mittsommernachtsfest, der Jaanipäev, wird gefeiert und Anfang April gibt es ein großes Sängerfest in Tartu - eine alte estnische Tradition, an der auch viele Studenten teilnehmen", sagt Annika Bostelmann.

Ein weiterer Höhepunkt des Kulturjahres ist das "Love Film Festival TARTUFF". Fünf Tage im August werden auf dem Rathausplatz internationale Filme gezeigt. Dann ist der ganze Platz voll mit Menschen und die umliegenden Cafés sind bereits lange vor Beginn bis auf den letzten Tisch gefüllt.

"Mir gefällt die Atmosphäre hier, mitten im Zentrum der Stadt, nur ein paar Schritte von der historischen Universität", sagt Annika Bostelmann, "man muss allerdings früh da sein, um noch einen Platz zu ergattern."

Schließlich neigen sich die Semesterferien dem Ende zu. Die Straßen füllen sich wieder mit Menschen. Jetzt ist die Stadt und vor allem das Nachtleben wieder fest in der Hand der Studenten.


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Datum: 31.08.2012 - 16:00 Uhr
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