(ots) - Die umfangreichsten Reparaturarbeiten in der
Geschichte der Gorch Fock sind heute erfolgreich abgeschlossen
worden. Die Gorch Fock, das 1958 erbaute Segelschulschiff der
Deutschen Marine, sticht nach knapp 8-monatiger Instandsetzung wieder
in See. Das Schiff wurde heute fristgerecht von der Elsflether Werft
an das Marinearsenal Wilhelmshaven übergeben. Noch vor einer Woche
wurde das Kommando des Schiffes offiziell dem neuen Kommandanten,
Kapitän zur See Helge Risch, anvertraut, der für die bereits im
Oktober beginnende Ausbildung seiner Stammbesatzung in See
verantwortlich ist. "Die Sanierungsarbeiten an unserem
Segelschulschiff waren alternativlos und wurden umfangreicher als
zunächst angenommen, da während der Instandsetzung noch eine Reihe
verdeckter Schäden auftraten. Gleichzeitig wurden auch Maßnahmen
durchgeführt, um den Schiffsbetrieb und die Ausbildung von
Stammbesatzung und Lehrgangsteilnehmern zukünftig noch sicherer zu
gestalten. Wir freuen uns darauf, die Gorch Fock bald wieder für die
seemännische Basisausbildung zur Verfügung zu haben," so
Flottillenadmiral Jürgen Mannhardt, stellvertretender Amtschef des
Marineamtes, der für Ausbildung und Ausstattung der Bark zuständigen
höheren Kommandobehörde.
Der Vorstand der Elsflether Werft Klaus Wiechmann zu den
Reparaturarbeiten: "Die Ergänzungen in Bezug auf die Sicherheit in
der Takelage haben einen besonders hohen Stellenwert während dieser
Liegezeit gehabt. Dazu kam, dass im Laufe der Untersuchungen am
Unterwasserschiff und den damit verbundenen Befundungen größere
Beschädigungen und Verschleißerscheinungen am Schiff festgestellt
wurden. Durch die im Vorwege nicht feststellbar gewesenen Befunde
wurden umfangreichere Reparaturen und Erneuerungen erforderlich.
Diese konnten zum Teil erst im weiteren Verlauf der
Sanierungsarbeiten tatsächlich festgestellt werden. Auch die
damaligen Rostschäden konnten erst bei der Dockung in der Lindenau
Werft in Kiel nach Entfernung der Gewichte festgestellt werden. Man
darf bei Reparaturarbeiten nicht spekulieren, sondern muss einen
Umfang sorgfältig ermitteln und kalkulieren. Es gilt grundsätzlich
immer das Gebot, so wenig und so günstig wie möglich zu reparieren,
aber die Sicherheit des Schiffes und der Besatzung erforderten die in
jedem Fall mit dem Bundesamt für Wehrtechnik abgestimmten und im
einzelnen freigegebenen Reparaturmaßnahmen. Um den extrem engen
Termin der Ãœbergabe einzuhalten, haben unsere Mitarbeiter Tag und
Nacht an dem Schiff gearbeitet. Die Zusammenarbeit mit dem
Marinearsenal, der Besatzung, dem Instandsetzungsteam und dem
Bundesamt für Wehrtechnik war intensiv, konstruktiv und erfolgreich."
Nach der Seezulassung durch den Germanischen Lloyd, einem
Krängungsversuch und einigen abschließenden Prüfungen durch die
Marine wird das Segelschulschiff voraussichtlich Mitte bis Ende
September wieder in seinen Heimathafen Kiel zurückkehren. Nach
Verlegung in südlichere Gewässer ist Anfang 2013 wieder die
seemännische Basisausbildung der Offizieranwärter geplant.
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