(ots) - Kommentar von Thorsten Breitkopf
Es ist gut, dass sich NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne)
um die Vergiftung von Feld und Flur durch Blei Sorgen macht. Es
besteht kein Zweifel, Blei soll nicht unnötig in die Umwelt gelangen.
Doch es stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit eines
Verbots von Bleimunition. Die Menge an Blei, die bei der Jagd in die
Natur gelangt, ist extrem gering verglichen mit dem, was durch
industrielle Abfälle oder Mineraldünger ausgebracht wird. Remmels
Förster stehen zudem bald vor einem Problem: Da es keinen jagdlichen
Schießstand im Lande gibt, auf dem mit bleifreier Munition geschossen
werden darf, werden sie das Schießen bald nicht mehr üben können -
nicht gerade wünschenswert im Sinne des Tierschutzes. Remmel will mit
seinem Bleiverbot und einem strengeren Jagdrecht bei der (politisch)
grünen Klientel punkten. Gibt es in Zeiten der Energiewende nicht
drängendere Angelegenheiten, als die Jäger zu maßregeln? Die arbeiten
seit Jahren erfolgreich daran, ihrem Image als Naturschützer in grün
gerecht zu werden. Landesregierung, Jagd, Landwirtschaft und
Naturschutz müssen schnell einen ausgewogenen Kompromiss bei der
Novelle des Jagdrechts finden. Sonst droht ein Rückfall in alte
Grabenkämpfe.
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