(ots) - Viele Ãœberstunden, fehlende Betreuung und ein rauer
Umgangston - so sieht der Alltag vieler Auszubildenden in Deutschland
aus, wie das ZDF-Magazin "Frontal 21" am Dienstag, 4. September 2012,
21.00 Uhr, berichtet. Der aktuelle Ausbildungsreport des Deutschen
Gewerkschaftsbundes (DGB), der "Frontal 21" in Auszügen vorliegt,
zeichnet ein erschreckendes Bild: Danach müssen gut 38 Prozent aller
Auszubildenden regelmäßig Überstunden leisten. 21 Prozent der
Berufsanfänger arbeiten durchschnittlich mehr als 40 Stunden pro
Woche, bei den unter 18-Jährigen sind es noch 15,5 Prozent - trotz
eindeutiger Regelung im Jugendarbeitsschutzgesetz. Speziell im Hotel-
und Gaststättengewerbe ist es keine Seltenheit, dass Azubis immer
wieder mehr als 20 Überstunden in der Woche leisten müssten, so der
DGB-Report.
Auch die Qualität der Ausbildung wird kritisiert. 10,8 Prozent der
Azubis müssen "häufig" oder "immer" und 18,7 Prozent "manchmal"
ausbildungsfremde Tätigkeiten verrichten, die gar nicht zu ihrer
Ausbildung gehören. "Es ist offenbar so, dass diese Leute als billige
Arbeitskräfte betrachtet werden. Man kann mit ihnen erhebliche Kosten
einsparen. Deshalb stellt man sie ein, obwohl man kein Interesse
daran hat, sie auszubilden", so Ingrid Sehrbrock, stellvertretende
DGB-Vorsitzende gegenüber "Frontal 21".
Branchenübergreifend klagen Azubis über fehlende Betreuung durch
die Ausbilder. 8,2 Prozent der Auszubildenden haben sogar überhaupt
keinen Ausbilder. Ingrid Sehrbrock fordert gegenüber "Frontal 21" die
Industrie- und Handelskammern zum Handeln auf: Unangemeldete
Kontrollen seien nötig, um die Probleme in den Ausbildungsbetrieben
zu beseitigen. "Die Kammern könnten in ganz gravierenden Fällen die
Ausbildungsberechtigung entziehen, und das wird meiner Meinung nach
viel zu selten gemacht", so Sehrbrock.
Für die Studie befragte der DGB 12 000 Auszubildende in 25
Ausbildungsjahrgängen. Der Ausbildungsreport wird am 11. September
2012 in Berlin vorgestellt.
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