(ots) -
Am 10. September 2012 jährt sich zum 60sten Mal die Unterzeichnung
der Luxemburger Abkommen. In Luxemburg Stadt unterzeichneten am 10.
September 1952 die Bundesrepublik Deutschland, der Staat Israel und
die Conference on Jewish Material Claims Against Germany (Claims
Conference) Abkommen über die Entschädigung von NS-Unrecht. Unter
historischen, politischen und völkerrechtlichen Gesichtspunkten
stellen die Luxemburger Abkommen ein Novum dar, das weitreichende
Folgen für die beteiligten Verhandlungspartner hatte. Die auf der
Grundlage der Luxemburger Abkommen getroffenen
Entschädigungsregelungen sind zugleich Spiegelbild der jüngeren
deutschen Geschichte von der unmittelbaren Nachkriegszeit über die
Phase des Kalten Krieges bis hin zur deutschen Wiedervereinigung und
der allmählichen Annäherung von Ost und West.
Auch 60 Jahre nach dem ersten Abkommen, dem eine entsprechende
Gesetzgebung folgte, die wiederum etliche Novellierungen nach sich
zog, und dem zahlreiche weitere folgten, ist die Entschädigung von
NS-Unrecht noch nicht abgeschlossen. Nach wie vor werden von
jüdischen NS-Verfolgten, die bis heute nicht entschädigt wurden,
Anträge auf Entschädigungszahlungen gestellt. Viele überlebende
NS-Opfer haben bedingt durch die Verfolgung kein familiäres Umfeld,
sie leben allein auf sich gestellt, oft in bitterer Armut. Sie
bedürfen häuslicher Betreuung und Pflege, damit sie einen Lebensabend
in Würde verbringen können.
Aus Anlass der 60sten Jahrestags der Unterzeichnung der
Luxemburger Abkommen soll an die Bedeutung, die die Abkommen für die
beteiligten Verhandlungspartner und die durch sie vertretenen
Menschen hatten, erinnert werden.
Bis heute verhandelt die Claims Conference mit der
Bundesregierung, etwa, um die Zulassungskriterien für bestehende
Härtefonds zu liberalisieren oder um die Bereitstellung von Mitteln
für die Betreuung pflegebedürftiger Holocaust-Überlebender zu
sichern. Noch leben weltweit rund 500.000 jüdische NS-Opfer. Sie alle
sind hoch betagt, viele bedürfen der Unterstützung. Mit den
Luxemburger Abkommen, die nach schwierigen Verhandlungen im September
1952 unterzeichnet werden konnten, wurde die bis heute gültige
Verpflichtung gegenüber diesen Menschen, deren Lebenssituation gerade
in Osteuropa oft dramatisch schlecht ist, festgeschrieben. Es ist die
Verpflichtung aller, den Überlebenden der größten
Menschheitskatastrophe einen Lebensabend in Würde zu ermöglichen.
Das hier zur Verfügung gestellte Dokumentationsmaterial der
Berliner Filmproduktion "Sammler und Jäger" zeigt Auszüge aus in
Israel und Deutschland, USA und der Ukraine gedrehtem Filmmaterial.
Sollten Sie weiteres Quellenmaterial wünschen - vorhanden sind
zahlreiche Interviews mit Überlebenden in vielen Ländern und
historische Bilder - wenden Sie sich bitte an Claudia Korenke PR.
Pressekontakt:
Claudia Korenke PR
Ulrich Ehmann
Tel.: 069 / 97 58 56 0
Mobil: 0171 / 744 64 12
Email: ulrich.ehmann(at)korenke.com