(ots) - Von der Türkei aus spült die Welle syrische
Flüchtlinge nach Europa. Damit war zu rechnen. Wo sollen die Leute
auch bleiben, die in ihrem Heimatland zwischen die Fronten geraten?
Wo Rebellen und Regierungstreue aufeinander losgehen, selbst minimale
menschliche Kontrollmechanismen versagen? Da bleibt nur die Flucht
ins Nachbarland. Und dann weiter in Richtung Europa. Dorthin, wo es
friedlich ist. Mehr als 200 000 sollen bisher ihr Land verlassen
haben, weil sie Angst um ihr Leben haben. Die Syrer zum Bleiben in
ihrer Heimat oder auch in den Anrainerstaaten zu animieren, indem vor
Ort geholfen wird - das ist schwierig. Wie soll das gehen? Nur Essen
und Zelte hinüberzuschaffen, das hilft den Menschen in Syrien nicht.
Dass Konflikte so nicht gelöst werden können, zeigt das Problem mit
den Palästinensern. Die mussten auch irgendwann mal einfach weg und
haben bis heute keine Bodenhaftung mehr gefunden. Es ist schwierig
umzukehren, wenn man einmal der Heimat den Rücken gekehrt hat. Auch
wenn die Gründe unterschiedlich sind. Die Weltgemeinschaft wollte
helfen. Russland und China haben es mehrfach mit ihrem Veto
verhindert. Russland, das schon lange gute Kontakte nach Syrien
pflegt, aus gutem Grund. Das Land hat massive Eigeninteressen und
will andere westliche Mächte nicht in der Gegend sehen.
Dort gibt es einen Hafen, der im Winter nicht zufriert. Und der
liegt direkt am Mittelmeer. Es ist wie immer: Es geht in diesem
Konflikt nicht nur um Aufständische und Rebellen. Sondern auch um
Interessen von Weltmächten. Auf der Strecke bleiben heimatlose
Menschen.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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