(ots) - Regieren Banken die Politik? Europa blickt gebannt
auf Deutschland: Am 12. September will das Bundesverfassungsgericht
sein Urteil im Streit um den Euro-Rettungsschirm ESM und den
Fiskalpakt verkünden. Geben die Karlsruher Richter den Weg frei für
Angela Merkels Euro-Politik oder stoppen sie das von 25 Ländern
beschlossene Vorhaben? Ebenso umstritten ist der Ankauf
südeuropäischer Staatsanleihen, über den die Europäische Zentralbank
noch in dieser Woche entscheiden will. Kritiker fürchten rapide
steigende Inflationsraten.
Vier Jahre nach der Lehman-Pleite ist ein Ende der Probleme nicht
in Sicht: Welche Verantwortung tragen Staaten und Banken an der
Dauer-Krise? Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert -
regieren heute Banken die Politik? Darüber diskutieren bei
"Beckmann":
Dr. Susanne Schmidt (ehem. Bankerin und Wirtschaftsjournalistin)
Für die Diplom-Ökonomin und Tochter von Altkanzler Helmut Schmidt ist
es ein Skandal, dass sich das Selbstverständnis der Banken seit
Ausbruch der Finanzkrise kaum verändert hat und die Politik bis heute
Neuregulierungen versäumt. Das Paralleluniversum der Finanzakteure
habe sich von der Lebenswirklichkeit entfernt - und die Bürger seien
kaum besser geschützt als vor Ausbruch der Krise.
Dirk Müller (Börsenexperte) Die Banken treiben die Politik vor
sich her, sagt der Finanzexperte: "Politiker verstehen einfach zu
wenig und wenn sie sich Rat holen, holen sie sich den von Bankern."
Frank Schäffler ("Euro-Rebell") Der FDP-Bundestagsabgeordnete
fordert eine Kehrtwende in der Euro-Politik: Deutschland dürfe nicht
für Schulden anderer Länder haften, auch für Banken und Staaten müsse
eine Insolvenz möglich sein.
Dr. Michael Kemmer (Hauptgeschäftsführer Bundesverband deutscher
Banken e.V.) Die Kritik an den Banken sei Polemik, sagt der frühere
Vorstandsvorsitzende der BayernLB. Für die Stabilität der Eurozone
seien die umstrittenen Anleihenkäufe durch die Europäische
Zentralbank wichtig.
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Redaktion: Franziska Kischkat
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