(ots) - Die Verknappung vieler Rohstoffe lässt
Recycling-Experten verstärkt zu außergewöhnlichen und innovativen
Methoden greifen. In der Dokumentation "Die Rohstoff-Jäger - Von der
Schatzsuche in unserem Müll" begleitet das ZDF-Umweltmagazin "planet
e." am Sonntag, 9. September 2012, 13.30 Uhr, zwei so genannte Urban
Miner auf ihrer Suche nach Rohstoffschätzen in unseren Städten.
Wenn Franz Adam durch seine Stadt streift, achtet er kaum auf die
Fassaden. Den Züricher Recycling-Experten interessiert eher, was man
nicht sehen kann. Hinter den Wänden und unter dem Asphalt erahnt er
wahre Schätze: Metalle, Mineralien, Seltene Erden, Kunststoffe.
Begehrte Rohstoffe, die dort über Jahrzehnte verarbeitet, vergraben
und zum Teil vergessen wurden. Die will er finden und wieder nutzen.
Eine Tonne Kupfer aus dem Rückbau bringt zurzeit 4000 Euro -
Einnahmen, die die Stadt Zürich gut gebrauchen kann. Und selbst
Bauschutt aus Abrisshäusern wird wiederverwendet, zum Beispiel als
Recycling-Beton für den Bau neuer Gebäude. Abfallexperten wie Adam
glauben, dass moderne Städte eigentlich gigantische Rohstoffminen
sind. Minen, die man in Zukunft viel besser nutzen muss als bisher.
Denn inzwischen sind viele Wertstoffe knapp - und sie werden immer
teurer.
Auch Professor Stefan Gaeth ist ein moderner Rohstoff-Jäger. Er
interessiert sich vor allem für den Müll, der in den Städten
verscharrt wurde. Besonders Hausmülldeponien aus den 60er Jahren
haben es dem Ressourcen-Manager der Uni Gießen angetan: Diese wurden
in Zeiten des Ãœberflusses gedankenlos vollgestopft - auch mit
Wertstoffen, die man heute händeringend sucht. Gaeth will diese
wertvollen Abfallberge öffnen und den Müll von gestern herausholen -
sobald es sich finanziell lohnt. Probebohrungen in alten Deponien in
Hessen und Baden-Württemberg haben gezeigt, dass in einigen riesige
Rohstoff-Mengen schlummern. Im Moment rückt Gaeth der Hausmülldeponie
Dyckerhoffbruch in Wiesbaden zu Leibe. 40 Meter tief bohrt er in den
alten Müllberg, um herauszufinden, ob sich ein Recycling lohnen
könnte.
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