(ots) - Der Geschäftsführer des Trianel Windparks
Borkum, Klaus Horstick, begrüßt den Gesetzesentwurf zur Entschädigung
der Offshore-Windparkbetreiber. Horstick kritisiert aber zugleich
zwei Einzelregelungen, die offenkundig noch nicht zu Ende gedacht
seien. Das Gesetz, so Horstick, sei ein wichtiger erster Schritt, um
ein Scheitern der Offshore-Industrie abzuwenden.
Allerdings sieht Horstick Nachbesserungsbedarf im
parlamentarischen Verfahren: "Die Schieflage der aktuellen Projekte
in der Nordsee ist durch Fehlplanungen des verantwortlichen
Ãœbertragungsnetzbetreibers verursacht. Dass der Gesetzesentwurf die
Rechte der Parkbetreiber beschneiden soll, den
Übertragungsnetzbetreiber auf Entschädigungsleistungen zu verklagen,
halten wir für fragwürdig."
Auch an einem weiteren Punkt fordert Trianel Nachbesserungen. Um
Entschädigungen zu erhalten, muss das parkinterne Umspannwerk auf See
fertig gestellt sein. Die Errichtung dieses Umspannwerks ohne
gesicherte Stromversorgung birgt allerdings hohe Risiken. Denn
genauso wie die eigentlichen Windräder muss das Umspannwerk auf See
permanent mit Strom versorgt werden, beispielsweise um die
Schaltanlagen zu klimatisieren, für Signalleuchten und die
Funkverbindung. Im konkreten Fall müsste beim Trianel Windpark Borkum
das Umspannwerk über den gesamten Winter durch dieselbefeuerte
Notstromaggregate mit Strom versorgt werden. "Das ist nicht nur
betriebswirtschaftlich völlig unsinnig, sondern auch ökologisch
fragwürdig", erläutert Horstick.
Für die Windparkbetreiber entsteht zudem ein weiteres Problem:
Würde die Energieversorgung durch die Generatoren unterbrochen, wäre
die Gewährleistung des Herstellers gefährdet.
Trianel hofft auf Nachbesserung - und rechnet sich dafür gute
Chancen aus. Denn die Bundesregierung hat dem Gewährleistungsproblem
bei der Errichtung der Windenergieanlagen bereits Rechnung getragen.
Hier müssen als Voraussetzung für den Entschädigungsanspruch auf See
nur die Fundamente gesetzt sein. "Mit einer redaktionellen Änderung
des Textes kann die Gewährleistungsproblematik auch bei den
Umspannwerken gelöst werden", so Horstick. Der Nachweis für die
Betriebsbereitschaft der Anlagen könne auch anhand der fertig
gestellten und abgenommenen Komponenten überprüft werden.
Unterdessen schreiten die Arbeiten im ersten kommunalen
Offshore-Windpark 45 Kilometer vor der Borkumer Küste voran. Im
August wurde mit der sogenannten Innerparkverkabelung begonnen. Dabei
werden die 40 Windkraftanlagen mit insgesamt 50 Kilometer armdicken
33-kV-Stromleitungen untereinander verbunden.
Im Frühsommer hatte der Übertragungsnetzbetreiber Tennet die
Zeitpläne des Trianel Windparks Borkum durcheinandergewirbelt. Tennet
kündigte an, den schriftlich zugesicherten Herstellungstermin für den
Netzanschluss nicht einhalten zu können. Horstick: "Daraufhin mussten
wir die Errichtung der Windenergieanlagen vom Sommer 2012 auf 2013
verlegen." Die Kosten für die Planänderung, die Lagerung der
Windkraftanlagen und fortlaufende Bauzinsen betragen für den Trianel
Windpark Borkum einen hohen zweistelligen Millionenbetrag.
Der Trianel Windpark Borkum ist ein Gemeinschaftsprojekt von 33
Stadtwerken und Regionalversorgern und dem Aachener
Stadtwerke-Netzwerk Trianel. Seit September vergangenen Jahres ist
der erste Abschnitt mit 40 der insgesamt 80 Windräder im Bau.
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