(ots) - Der FC bleibt sich treu
Bevor allzu viele und allzu krampfhaft Beispiele für das gestörte
Verhältnis zwischen Fans und Vereinen eingesammelt werden, weil das
gerade so schön ins Bild passt, empfiehlt sich zunächst eine genaue
Betrachtung des Einzelfalls Pezzoni.
Dabei bleibt festzuhalten, dass der 1. FC Köln auf die
Beleidigungen und Bedrohungen gegen einen seiner Spieler falsch
reagiert hat. Sowohl im internen Umgang als auch in der externen
Kommunikation. Der Klub musste zu seinem Spieler stehen, ihn schützen
und halten. Die Trennung ist der falsche Weg, ein fatales Signal.
Wenn jetzt noch öffentlich darüber gestritten wird, wer in welchen
Gesprächen was gesagt hat, und dabei weitere "Enthüllungen" von einem
zumindest in diesem Fall überforderten Manager angekündigt werden,
dann darf man sagen: Der FC bleibt sich treu - in seiner desaströsen
Außendarstellung, der jede strategische Linie fehlt. Und jeder Stil.
Erst wenn diese Kölner Spezialitäten geklärt sind, darf man sich
vorsichtig der Frage nähern, ob in dem Fall eine Tendenz erkennbar
ist; vielleicht für eine Entfremdung zwischen Fans und Profis, für
wachsende Gewaltbereitschaft oder für eine Radikalisierung der
Ultras. Alles andere ist vordergründiger Populismus ohne Sinn.
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