(ots) - Das Kosovo ist endgültig unabhängig. Und
mittlerweile haben auch 91 Staaten das kleine Land auf dem Balkan
anerkannt.
Trotzdem ist es richtig und notwendig, dass sowohl die
KFOR-Truppen als auch die EU-Rechtsstaatsmission weiter in Pristina
präsent bleiben. Denn der Konflikt zwischen Kosovaren und Serben ist
nicht ausgestanden. Weil die Serben den Norden der Region als Wiege
ihrer Nation betrachten. Nur zur Erinnerung: Das kleine Land und der
Konflikt mit den Serben waren 1999 die Auslöser des Krieges der Nato
gegen Jugoslawien, genauer: Serbien. Leider hat sich an der
unversöhnlichen Haltung Belgrads im Kern seitdem nichts geändert.
Dabei stellen die Serben heute nur vier (4!) Prozent der Bevölkerung
des Kosovo. Trotzdem ist Serbisch neben Albanisch Amtssprache.
Belgrad würde auch heute noch am liebsten den Norden des kleinen
Landes - halb so groß wie Hessen - annektieren. Dann wäre man auch
bereit, den Kosovo-Rest anzuerkennen. Sehr großzügig.
Nein, die neuen Grenzen im alten Jugoslawien sind längst gezogen.
Dabei sollte es bleiben. Die Sache ist im Kern ganz einfach: Zwei
Staaten, die über kurz oder lang in die Europäische Union wollen,
müssen demokratisch so verfasst und gefestigt sein, dass ein Konflikt
wie der zwischen Pristina und Belgrad schiedlich und diplomatisch zu
lösen sein muss. Alles andere ist inakzeptabel.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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