(ots) - Radikale Islamisten haben in Syrien vier
US-Diplomaten getötet. Wegen eines Films. Eines angeblichen
islamfeindlichen Filmes aus den USA, der den Propheten Mohammed
beleidigt. Ein Mord aus religiösen Gründen.
Dass Religionen einen nicht unbedingt stressfreien Umgang mit
Schmähern haben, zeigen auch andere Beispiele. Im August werden
Mitglieder der russischen feministischen Punkband Pussy Riot zum
Arbeitslager verurteilt, weil sie Vertreter der russisch-orthodoxen
Kirche und Ministerpräsident Wladimir Putin beleidigen. Die
Kirchenvertreter fordern satte Strafen.
Die Katholische Kirche wehrt sich gegen das Satiremagazin Titanic.
In der Juni-Ausgabe zeigt das Magazin den Papst in einer Soutane mit
gelben und braunen Flecken. Der Papst erwirkt eine einstweilige
Verfügung gegen die Veröffentlichung, zieht diese aber später wieder
zurück. Selbstverständlich ist ein juristischer Akt des Papstes nicht
mit den bösen Taten radikalislamistischer Mordbuben gleichzusetzen.
Aber es stellt sich die Frage, wie Religionen allgemein mit ihren
Kritikern umgehen sollten. Besonders die Islamisten haben damit so
ihr Problem, man erinnere sich an die Mohammed-Karikaturen in der
dänischen Tageszeitung Jyllands-Posten. Dabei ist es klar, dass
Gläubige aller Religionen Befindlichkeiten haben.
Aber wir brauche Toleranz: Eine gute Religion hält Schmähungen
aus. Auch wenn es manchmal weh tut.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de