(ots) - Ohne Taten sinnlos
Sie hatten sich vorgenommen, das Dialogforum in Hannover nicht mit
leeren Händen zu verlassen. Das zumindest haben die hohen
katholischen Funktionsträger geschafft. Die Bischöfe warben für
Reformen, sprachen von Öffnung, machten konkret Wiederverheirateten
Hoffnung auf eine Änderung des strengen kirchlichen Arbeitsrechts.
Starke Ankündigungen, die dazu geeignet sind, wohlig einzulullen. Und
jetzt?
Nachdem vor etwa zwei Jahren der Missbrauchsskandal kirchliche und
pädagogische Einrichtungen erschüttert hatte, galt es, verlorenes
Vertrauen zurückzugewinnen. Die Katholiken wollen dies unter anderem
mit dem Gesprächsforum erreichen. Gleichberechtigt soll diskutiert
werden. Da, wo die Basis mitreden darf, kommen zwangsläufig Themen
zur Sprache, die viele angehen. Scheidung und erneute Heirat, für den
Laien mutet dies wohl schmerzlich, aber doch akzeptabel an.
Beziehungen sollen nicht, aber sie können scheitern. Nicht so für die
Kirche. Sie darf in zweiter Ehe Verheirateten brutal kündigen. Die
Lebenswahrheiten der Menschen zu ignorieren versperrt der Kirche den
Weg in die Zukunft. Also: Taten bitte schön. Worte allein helfen
nicht.
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