(ots) - Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Das gilt
auch für die Absicht des Bundesinnenministers, das islamfeindliche
Video "Die Unschuld der Muslime" verbieten zu lassen: Hans-Peter
Friedrich will ein solches Verbot auf den Prüfstand stellen.
Gerade in Zeiten von Youtube ist ein solches Ansinnen hoch
töricht: Die deutsche Ausgabe der Videoplattform zeigt längere
Ausschnitte aus dem Video. Spätestens nach dem Ansehen der Sequenzen
wird klar: Man muss nicht ganz bei Groschen sein, um sich diesen Film
in Gänze zuzumuten. Er ist selten dämlich, und das nicht nur wegen
seiner anti-islamischen Inhalte, er ist der ganz erbärmliche
Abklatsch einer Monty-Python-Produktion.
Den Film zu verbieten ist in diesem Zusammenhang der falsche Weg.
Das weckt erst recht die Neugier. Hinzu kommt: Das Thema staatliche
Eingriffe in die Meinungsfreiheit ist ein sehr sensibles.
Ein ganz anderer Umgang mit dem Film ist erforderlich. Er muss
gezeigt werden. Das darf man freilich keiner spinnerten
rechtsextremistischen Organisation wie "Pro Deutschland" erlauben.
Hier sind die öffentlich-rechtlichen Medien mit ihrem klaren
Informationsauftrag gefragt. Wenn man den Film zeigt, dann mit klaren
Hintergrundinformationen und Experteneinschätzungen. Nur das kann der
richtige Weg sein. Verbote helfen nicht.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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