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Alte Autos bergen große Risiken - Junge Fahrer besonders betroffen
Wer in älteren Fahrzeugen verunglückt, erleidet häufiger schwere
Verletzungen als in modernen Autos. Das trifft überdurchschnittlich
oft junge Menschen, da sie aus finanziellen Gründen meist in alten,
preisgünstigeren Fahrzeugen unterwegs sind. Das hat die
Unfallforschung der Versicherer (UDV) bei einer Analyse ihrer
Unfalldatenbank festgestellt. "Alte Autos halten bei einem Unfall
deutlich weniger aus als die neueren", so Siegfried Brockmann, Leiter
der Unfallforschung der Versicherer. "Deshalb sind deren Insassen
häufig schwerer verletzt".
Die Fakten:
- Grundsätzlich steigt das Risiko schwere Verletzungen zu
erleiden bei alten Autos deutlich an - egal ob von Jung oder
Alt gesteuert.
- Im Durchschnitt waren die Autos unfallverursachender 18-24
Jähriger in der Unfalldatenbank der UDV mit 7,5 Jahren
eineinhalb Jahre älter als die der übrigen Autofahrer.
- Ãœberproportional stark vertreten waren bei den jungen Fahrern
die Unfälle in über sieben Jahre alten Fahrzeugen.
- In Autos mit Baujahr vor 1997 ist das Risiko für junge Fahrer
schwer verletzt zu werden, viermal so groß wie in neueren
Fahrzeugen.
- Ältere Autos haben bei ähnlichen Unfällen deutlich stärkere
Deformationen als moderne Konstruktionen.
Weiteres Problem: Die automobilen Youngster verunglücken auch
häufiger in Kleinwagen. Der Anteil der Autos unter 1.000 kg Gewicht
ist bei 18 - 24 Jährigen doppelt so hoch wie bei den älteren
Autofahrern.
Die Folgen sind dramatisch: Von 1.986 getöteten Pkw-Insassen im
Jahr 2011, waren 522 zwischen 18 und 24 Jahre alt - das sind fast 26
Prozent, obwohl ihr Anteil an der Bevölkerung nur acht Prozent
beträgt. Fast 70 Prozent der Getöteten sind männlich. Hier spielt
auch das Imponiergehabe dieser Fahrergruppe eine Rolle, aber auch die
mangelnde Fahrerfahrung. Dazu kommt, dass manche Fahrfehler, auf die
besondere Risikobereitschaft junger Menschen zurückzuführen sind.
Die Empfehlungen der UDV:
- Fahranfänger sollten keine Autos kaufen, die vor 2000
zugelassen wurden. Denn erst ab 1997 haben sich Verbraucher
Crashtests etabliert, die zu mehr passiver Sicherheit
führten.
- Auch gebrauchte Autos sollten unbedingt mit ABS, Airbags und
ESP gekauft werden. Wer sich vor der Anschaffung informieren
will, ob ESP für das betreffende Modell verfügbar ist, kann das
auf www.udv.de/esp tun.
- Der Sicherheitsgurt ist immer noch Lebensretter Nummer eins
Deshalb muss die Gurtpflicht vorne und hinten immer und ohne
Ausnahme beachtet werden.
- Â Wer als Eltern seinem Nachwuchs zum Abitur oder zur
Abschlussprüfung ein Auto kaufen möchte, sollte vorher einen
Blick in den Flyer "Sichere Autos kaufen" werfen, der auch auf
www.udv.de zu finden ist."
Pressekontakt:
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)
Unfallforschung der Versicherer (UDV)
Klaus Brandenstein
+49 (0)30 20 20 58 83
k.brandenstein(at)gdv.de
http://udvanfaengerautos.na-smartsite.de/