(ots) - Offenbar als Reaktion auf die terre des
hommes-Protestaktion im Internet und auf kritische Medienberichte
haben die Bundeswehr und auch der Kooperationspartner Bravo die
Kommentarfunktion zum umstrittenen Werbespot auf YouTube deaktiviert.
Der Spot ist allerdings weiter zu sehen.
»Nicht die Kritik im Internet, sondern die fragwürdige Kampagne
selbst sollte abgeschaltet werden«, sagte Ralf Willinger,
Kinderrechtsexperte bei terre des hommes. Dies bestätigen auch die
Reaktionen besorgter Eltern und aufgebrachter Schüler.
Auf Nachfrage erklärte die Bundeswehr verschiedenen Medien, dass
die Abenteuercamps für Jugendliche ab 16 Jahre, die mit Slogans wie
coole Beachparty und crazy Strandspiele beworben werden, ein
realistisches Bild vom Militärdienst vermittelten. Nach eigenen
Aussagen der Bundeswehr werden für diese Kinder-Werbeaktion rund
200.000 Euro ausgegeben. terre des hommes fordert demgegenüber, dass
diese Steuermittel für Friedenserziehung eingesetzt werden. »Diese
irreführende Reklame in Jugendmedien verletzt die Prinzipien der von
der Bundesrepublik ratifizierten UN-Kinderrechtskonvention«, so Ralf
Willinger. Die Bundeswehr rekrutiert jedes Jahr etwa 1.000 17-jährige
Jungen und Mädchen. Deutschland wurde deswegen schon mehrfach von
verschiedenen UN-Organen wie dem UN-Ausschuss für die Rechte des
Kindes aufgefordert, das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre anzuheben,
wie es die große Mehrheit aller Staaten bereits getan hat.
Die Protestaktion von terre des hommes ist zu finden unter
www.tdh.de/protestaktion.
Das internationale Kinderhilfswerk setzt sich mit Projekten und
politischer Arbeit seit mehr als vier Jahrzehnten für den Schutz von
Kindern und Jugendlichen in Kriegen und bewaffneten Konflikten und
für Friedenserziehung ein.
Für Rückfragen und Interviews:
Ralf Willinger, Tel.: 05 41 71 01-108, Mail: r.willinger(at)tdh.de