(ots) - Frauen sind anders als Männer. Einfach nur anders.
Nicht besser, nicht schlechter, nicht klüger, nicht dümmer. Der
Grund, warum ihrer beruflichen Karriereleiter an entscheidender
Stelle oft einige Sprossen fehlen, ist allein in der Tatsache
begründet, dass Frauen gegebenenfalls Mutter werden können.
Leider ist diese Option der Mutterschaft bis heute in Politik und
Wirtschaft kein Anlass zur Freude, sondern immer wieder zu
größtmöglicher Heuchelei gewesen. Schlagzeilen wie: "Frauen in
Deutschland bekommen wieder weniger Kinder" - ebenfalls heute in
dieser Zeitung nachzulesen - sind der Beleg. Diese demographische
Jammerarie intoniert ein Manifest bornierter Ignoranz. Denn so gut
wie nichts hat sich geändert in den vergangenen Jahren, um diese
Misere abzuwenden - höchstens der Stress, dem Frauen, die trotz allem
versuchen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, ausgesetzt
sind. Denn der ist in der globalisierten Arbeitswelt noch größer
geworden. Wenn der Bundesrat heute über eine Frauenquote in
Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen abstimmt und hoffentlich
befürwortet, bedeutet dies keineswegs eine staatliche Einmischung in
die Marktwirtschaft, sondern eine längst überfällige Übernahme von
gesellschaftspolitischer Verantwortung an entscheidender Stelle. Die
Zusammensetzung eines Aufsichtsrats ist gesetzlich geregelt - und
somit demokratisch verankerte Angelegenheit des Staates. Der Fisch
stinkt vom Kopfe her. Es wird Zeit, in der Welt der Bosse endlich die
Türen zu öffnen.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de