(ots) - Der Ligavorstand hat einen Fahrplan für die
Umsetzung weiterer Maßnahmen mit Blick auf das Thema Sicherheit im
Fußball beschlossen. Im Rahmen eines Gesamtkonzeptes wurden die auf
der Sicherheitskonferenz am 17. Juli in Berlin definierten
Handlungsfelder ausformuliert und zur Prüfung an die Clubs versendet.
Bei der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes am 27. September
sollen die mit Hilfe erfahrener Praktiker aus den Vereinen
erarbeiteten Eckpunkte zur Diskussion gestellt werden. Konkrete
Beschlüsse und eventuelle Satzungsänderungen sollen dann erst in der
letzten Mitgliederversammlung des Jahres im Dezember erfolgen. Den
Clubs soll damit ausreichend Zeit gegeben werden, um eine interne
Abstimmung der einzelnen Punkte zu ermöglichen.
Das Konzept trägt der Tatsache Rechnung, dass ein ehrlicher Dialog
mit den Fans für ein friedliches Miteinander unverzichtbar ist, Liga
und Clubs ihrerseits aber mit größtmöglicher Konsequenz die
Voraussetzungen für einen sicheren Stadionbesuch zu gewährleisten
haben. Oberste Priorität bei den vorgeschlagenen Maßnahmen haben
Effektivität und praktische Umsetzbarkeit bei gleichzeitigem Erhalt
der einzigartigen Fan-Kultur unter Einbeziehung von Stehplätzen.
Ziel ist dabei, dass sich die Clubs auf gemeinsame Regelungen
verständigen, die anschließend in die Statuten aufgenommen und dann
auch von der DFL kontrolliert werden. Die Nichterfüllung dieser
Regelungen könnte dann im entsprechenden Fall auch im Rahmen des
Lizenzierungsverfahrens sanktioniert werden. Gleichzeitig soll bei
der Verteilung der Medien-Erlöse darüber nachgedacht werden,
gegebenenfalls Gelder einzubehalten, um die Finanzierung notwendiger
Standards sicherzustellen.
Inhaltliche Kernpunkte des vorgelegten Konzeptes sind
Verbesserungen in Bezug auf Ordnungsdienste, die Kommunikation unter
allen Beteiligten vor und während des Spieltages sowie der
infrastrukturellen Rahmenbedingungen. Hier werden unter anderem die
Qualifizierung und Zertifizierung von Ordnungsdiensten vorgeschlagen.
Zudem sollen Ordner der Gastclubs in die Sicherheitsabläufe der
Heimclubs integriert werden. Insbesondere im Vorfeld von Spielen soll
darüber hinaus die Kommunikation unter den Clubs durch
standardisierte Abläufe intensiviert werden. Mit Blick auf den
Einlass soll die Infrastruktur optimiert werden, damit - falls nötig
- zusätzliche Kontrollen zügig und ohne unverhältnismäßigen Eingriff
in die Persönlichkeitsrechte durchgeführt werden können. In Bezug auf
moderne Videosysteme soll zunächst an jedem Standort eine Analyse
stattfinden, die auch eine Einschätzung der Polizei beinhaltet, um
dann gegebenenfalls einen gemeinsamen Standard zu definieren.
Für das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Clubs und ihren Fans
werden individuelle Vereinbarungen vorgeschlagen, die das
Zusammenspiel unter Beachtung sportlicher Werte und geltender
Vorschriften regeln. Auf Liga-Ebene soll durch die Einrichtung einer
ständigen Kommission "Sicheres Stadionerlebnis" ein kontinuierlicher
Austausch mit Vertretern der relevanten Stellen aus dem Bereich des
Fußballs stattfinden. Dazu gehören beispielsweise auch Vertreter der
Fan- und Sicherheitsbeauftragten sowie der DFB. Ferner ist der
Ligaverband im Gespräch mit dem DFB mit Blick auf die
Sportgerichtsbarkeit.
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