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Christoph Daumüber seine Kokain-Affäre 2000: "Ich kann die Dinge nicht ungeschehen machen"

ID: 727476

(ots) - Christoph Daum...

...über die Diskussion über seine Kokain-Affäre 2000: "Ich finde
die Diskussion absolut beschissen hier. Hätte ich das gewusst, als
ich vorher hier reingekommen bin, wäre ich auch nicht gekommen. Ich
kann das nicht ausradieren. Ich habe auch oft gesagt, ich gehe nicht
mehr in irgendeine Sendung, wo das Thema thematisiert wird. Ihr
erzählt immer wieder: Jeder kann man einen Fehler machen, keiner ist
fehlerfrei, jeder hat eine zweite Chance verdient. Dann wird wieder
gesagt: Da läuft dir doch ein Schauer über den Rücken, wenn man die
Bilder sieht. Ich habe versucht, Vertrauen zurückzugewinnen in
unheimlich vielen Vereinen. Ich kann nicht immer wieder auf diese
Dinge von 2000 eingehen. Ich kann die Dinge nicht ungeschehen machen.
Ich habe mich entschuldigt und habe wieder angefangen, Vertrauen
aufzubauen."

...über seinen Werdegang bei Leverkusen: "Ich habe von den meisten
Menschen bei Leverkusen gehört: 'Hör mal zu: Das Größte, was du hier
erreicht hast, ist, um einen Chemiekonzern - mit anderen natürlich
wie Rudi oder Calmund- eine Sympathieklammer um diesen Klub zu
schließen. Wenn wir Bilder rausholen, was wir zusammen aufgebaut
haben, wie wir Leverkusen international positioniert haben, leider
ohne Titel - dann muss man auch einblenden, dass Uli Hoeneß im
letzten Jahr gelernt hat mit mehreren Vizemeisterschaften
zurechtzukommen. "

...über sein heutiges Verhältnis zu Reiner Calmund: "Wir haben
immer ein sehr freundschaftliches Verhältnis gehabt. Haben dieses
dann kurz ausgesetzt, um es später dann fortzusetzen. Das wird auch
lebenslänglich so bleiben. Es gibt so viele Dinge, bei denen wir Brot
und Bett geteilt haben. Es gibt viele Dinge, die uns tief verbinden.
Wenn es dann auch einmal eine konfliktreiche, schwierige Situation
gibt, dann steht man auch wieder diese Sache gemeinsam durch. Wir




haben uns ausgesprochen."

...über die Leverkusener Trainersituation: "Wenn Hyppiä die
Trainerlizenz hätte, dann würde er keine andere Person an seiner
Seite dulden. Aber er hat keine andere Möglichkeit."

Reiner Calmund...

...über den Fall von Daum 2000: "Ich habe zu ihm damals gesagt:
'Mensch Christoph, auch wenn du so einen Scheiß damals gebaut hast -
wärst du doch zu Rudi Völler oder zu mir gekommen. Wir sind deine
Kumpels und wir hätten dir in der Situation geholfen. Wir sind ins
Krankenhaus, er hatte damals auch harten Stress gehabt. Er hätte es
uns ja sagen können. Das gehört auch zu Kumpels in diesen schwierigen
Zeiten. Es war zu spät, die Dinger sind mir aus dem Ruder gelaufen.
Wenn einer mal Scheiße gebaut hat, muss man sich auch wieder
vertragen können. Ich bin froh, dass wir diese Krise überstanden
haben. Das Leben ist zu kurz, um sich immer zu zanken und deswegen
bin ich froh, dass wir heute wieder ein freundschaftliches Verhältnis
haben."

...über die Wichtigkeit des Sieges für Markus Babbel: "Er ist ein
guter Fachmann, da brauchen wir nicht darüber zu diskutieren. Aber er
braucht Punkte. Wenn jemand etwas verkaufen will, muss er Erlöse und
Umsätze erzielen. Wenn nicht, gibt es die Briefmarke auf den Arsch
und dann bist du weg. Das ist im Fußball so, in den Medien und im
normalen Leben auch."

...über Matthias Sammer: "Er ist ja ein Feuerkopf und ich muss
sagen: Er ist angekommen. Er umarmt jetzt den Peter Herrmann, den
Hermann Gerland. Da ist ein Team auf der Bank. Da sitzt nicht einer
mit einem schönen gebügelten Hemd. Die Haare braucht er ja nicht zu
föhnen. Da sitzt keiner mit schön sauber geriebener Glatze und macht
den Willi Wichtig, sondern er feiert und zwar nicht nur mit Jupp
Heynckes, sondern auch mit den Co-Trainern."

...über Rudi Völler: "Der Rudi ist ein lieber, harmoniebedürftiger
Mensch. Aber wenn es nicht läuft, dann kann er durchdrehen und wird
ein Ekelpaket. Dann kippt er Stühle und Schreibtische um."

Harald Stenger...

...über seine Ablösung als Pressesprecher des DFB: "Ich habe immer
gesagt. Es war eine herausragende Zeit, es waren unvergessliche
Jahre. Zu all den Hintergründen möchte ich mich nicht äußern, so
reizvoll das auch sein mag. Ich schaue jetzt nach vorne. Ich freue
mich, dass ich zu vielen aktuellen und ehemaligen Nationalspielern
noch einen regen Kontakt habe. Natürlich tut es weh. Aber ich kann
nur sagen, dass ich Trainer und Mannschaft weiterhin die Daumen
drücke."

...über das Leverkusener Trainergespann: "Es sehen wohl viele eine
Problematik. Einige Journalisten wissen das und ich weiß auch, dass
es innerhalb der Mannschaft ein Thema ist. Ich weiß, dass darüber
mannschaftsintern diskutiert wird. Die Problematik lag darin, dass
Völler klar gesagt hat, dass Hyppiä klar nach außen das Wort hat.
Aber der ist sehr ruhig und ihm gefällt es, dass Lewandowski mehr in
den Vordergrund tritt. Aber man weiß momentan nicht so richtig, woran
man ist. Rudi wird es irgendwann entscheiden müssen. Und da ist
Hyppiä - bei allen Verdiensten die Lewandowski in der Nachwuchsarbeit
hat - die größere Respektsperson."

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Datum: 23.09.2012 - 21:04 Uhr
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