(ots) - Das Ergebnis der gestrigen Parlamentswahl in
Weißrussland überrascht niemanden. Dass die Getreuen des allmächtigen
Präsidenten Alexander Lukaschenko aus der Abstimmung als strahlende
Sieger hervorgehen, stand ganz offensichtlich schon vor der
Schließung der Wahllokale fest. Das Dilemma der demokratischen
westlichen Staaten ist: Trotz offenkundiger Wahlmanipulationen können
sie Weißrussland nicht seinem Schicksal überlassen. Denn wenn sie
etwa die Unterstützung durch Hilfslieferungen aufkündigten, würden
sie kaum den Genossen Lukaschenko und dessen Getreue treffen, sondern
die Armen im Lande, die dringend auf diese Hilfen angewiesen sind. Da
bleibt für alle aufrechten Demokraten vor allem in Europa nur darauf
zu hoffen, dass die Weißrussen ihres großen Diktators irgendwann
überdrüssig werden und ihn dahin jagen, wo er hingehört: zum Teufel.
Nur: Lukaschenko lässt schon die leisesten Ansätze von Opposition
gewaltsam unterdrücken. Damit schwinden die Aussichten auf einen
baldigen Wandel dramatisch. Zumal auch der große Bruder in Russland
schützend seine Hand über Lukaschenko hält.
Ãœberhaupt: Die Russen spielen wie schon in Syrien mit dem langen
Verweigern jeglicher Sanktionen gegen das Assad-Regime auch in
Weißrussland eine unrühmliche Rolle. Und so zeigt sich am Beispiel
Weißrusslands überdeutlich, dass auch in Russland selbst viel
Nachholbedarf in Sachen Demokratie besteht. So lange dem aber so ist,
darf sich Lukaschenko ziemlich sicher fühlen.
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Andreas Kathe
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