(ots) - Zu den Steinbrück-Vorschlägen für eine Trennung der
Geschäftsbereiche in großen Banken erklärt der Präsident des
Wirtschaftsrates, Prof. Dr. Kurt J. Lauk:
Steinbrücks Vorschlag ist Anschlag auf deutschen Mittelstand
Steinbrück fordert die Zerschlagung der deutschen Bank und der
anderen deutschen Universalbanken. Er untergräbt damit die
traditionellen Finanzierungsmöglichkeiten des deutschen Mittelstandes
und überfordert den deutschen Mittelstand mit den komplizierten
Kapitalmarktregeln. Dies ist ein gefährlicher Anschlag auf den
deutschen Mittelstand und seine Finanzierungsmöglichkeiten.
Eine willkürliche Unterscheidung in gutes und schlechtes
Bankgeschäft, wie es Steinbrück vornimmt, ist der falsche Weg. Selbst
die BAFIN bestätigt, dass Eigenhandel und Kundengeschäft nicht
trennscharf abgrenzbar sind. Statt plakativer Forderungen für die
Galerie, benötigen wir vielmehr gute regulatorische Vorschriften, die
das Kind nicht mit dem Bade ausschütten.
"Infektionskanäle" nennt Steinbrück die aus seiner Sicht
unheilvollen Verbindungen zwischen beiden Bereichen. Richtig ist
jedoch vielmehr, dass das Modell der Universalbank auf einem
Risikoausgleich beruht. Wer nur eine Geschäftsart betreibt, kann
Verluste nicht durch Gewinne anderer Sparten ausgleichen. Zudem haben
sich gerade spezialisierte Institute wie die Hypo Real Estate, Lehman
Brothers oder die spanischen Banken für Immobilienkredite in der
Krise als besonders anfällig erwiesen. Gerade um spezialisierte
Banken zu retten, hat man diese in den USA zu Universalbanken
gemacht. Dies war eine Antwort auf die Krise in den USA.
Offenbar verhindert die gute Perfomance des damaligen
Bundesfinanzministers während der Finanzkrise nicht seine heutige
Rolle rückwärts hin zu Wankelmütigkeit, staatlichem Dirigismus und
populistischen Vorschlägen. Steinbrücks Papier enthält jedoch auch
wichtige Diskussionsbeiträge und zeigt wichtige Handlungsfelder auf.
So gehen die Regulierung des Schattenbankensystems, des
Hochfrequenzhandels, sowie des OTC-Handels in die richtige Richtung.
Pressekontakt:
Wirtschaftsrat der CDU e.V.
Dr. Thomas Raabe
Pressesprecher
Telefon: 030 / 240 87-301
Telefax: 030 / 240 87-305
pressestelle(at)wirtschaftsrat.de