Paritätischer Wohlfahrtsverband Bochum ruft zur Beteiligung am Aktionstag „umFAIRteilen“ auf!
(firmenpresse) - „Die öffentliche Finanznot trifft ganz besonders das ‚soziale Bochum‘“, da ist sich Holger Schelte - Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Bochum - ganz sicher. „Maßnahmen der Jugendarbeit, Gesundheitsberatungsdienste, Frauenprojekte, Beschäftigungsinitiativen, Kultur und Bildungseinrichtungen und andere wichtige soziale Leistungen sind in ihrer Existenz gefährdet. Dringend notwendige Reformen – wie z.B. die Einführung eines menschenwürdigen Hartz IV Regelsatzes, die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern oder aber auch eine angemessene Umsetzung des Aktionsplans Inklusion wie es die UN-Behindertenrechtskonvention verlangt werden mit Verweis auf leere Kassen auf ‚die lange Bank geschoben‘“, so Schelte.
Mit der geplanten Schuldenbremse wird sich die Situation noch weiter verschärfen. Die Kommune, das Land und der Bund werden in sehr kurzer Zeit ausgeglichene Haushalte erreichen müssen. Die Konsolidierung wird dabei momentan fast ausschließlich über Ausgabenkürzungen gesucht. Weite Teile der sozialen Infrastruktur und somit die Arbeit vieler sozialer Einrichtungen könnten Opfer dieser Entwicklung werden.
Daher gilt es nun also aus Sicht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes sich als Sozialverband dafür einzusetzen, dass die Einnahmeseite der öffentlichen Haushalte nachhaltig verbessert wird und nicht nur die Ausgabenseite zur Haushaltskonsolidierung herangezogen wird.
„Denn nur leistungsfähige Kommunen können ihren sozialen Verpflichtungen und Herausforderungen nachkommen und ein tragfähiges Netz sozialer Dienste und Einrichtungen garantieren.“ betont Holger Schelte.
Gemeinsam mit den Akteuren des „Bochumer Bündnis für soziale Gerechtigkeit“ ruft der Paritätische in Bochum daher die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich am 29.09. am bundesweiten „umFAIRteilen“-Aktionstag zu beteiligen.
Hierzu veranstaltet das Bündnis unter dem Motto „pott-umfairteilen“ ab 12 Uhr die zentrale Ruhgebiets-Demonstration, zu der mehrere Tausend Teilnehmende erwartet werden.
Gemeinsam fordert das Bündnis eine Stärkung der Einnahmeseite der öffentlichen Haushalte, mehr Verteilungsgerechtigkeit und eine stärkere Solidarität der höchsten Vermögen und Einkommen, um notwendige öffentliche und soziale Leistungen auch angesichts der Schuldenbremse weiter erbringen zu können. Denn: Deutschland zählt zu den reichsten Ländern der Welt. Öffentlichen Schulden stehen – auch in Zeiten der Finanzkrise – private Vermögen in unglaublicher Höhe gegenüber, wie nicht zuletzt die unlängst bekannt gewordenen Zahlen im Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung unterstrichen haben.