(ots) - PwC-Analyse: Weltweite Pkw-Produktion
steigt in den kommenden Jahren im Schnitt um 5,6 Prozent / In Europa
ist Erholung ist in Sicht / China bleibt Schlüsselmarkt /
Marktschwankungen setzen Management der Auto-Konzerne unter Druck
Mit einem Produktionsrückgang von rund 900.000 Einheiten dürfte
die Automobilproduktion in Europa im Jahr 2012 die Talsohle
erreichen, erwarten die Branchenexperten der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC in einer Prognose anlässlich der Eröffnung
des Automobilsalons Paris (29. September bis 14. Oktober). Bis 2014
wird die Produktion in Europas Automobilfabriken voraussichtlich um
knapp zwei Millionen auf rund 17,4 Millionen Pkw und Transporter
steigen. Die weltweite Automobilproduktion wird auf 108 Millionen
Einheiten im Jahr 2018 anwachsen.
"Mit stabilen Wachstumsraten dürfen die Autobauer trotz der
insgesamt positiven Aussichten nicht rechnen. Denn über allem schwebt
weiterhin das Damokles-Schwert der Schuldenkrise. Alle
Investitionspläne müssen daher auf den Prüfstand, denn die negativen
Folgen eines Konjunktureinbruchs in Europa für die Absatzentwicklung
könnten auch die Automobilmärkte in den Schwellenländern nur zum Teil
kompensieren", warnt Felix Kuhnert, Partner und Leiter des Bereichs
Automotive bei PwC in Deutschland und Europa.
Die sogenannten Emerging Markets tragen den PwC-Prognosen zufolge
über 80 Prozent des Wachstums in der Automobilproduktion bei, rund 40
Prozent gehen alleine auf das Konto des chinesischen Markts. Motor
der Erholung in Europa wird einerseits der steigende Ersatzbedarf in
Frankreich und Deutschland sein, andererseits dürften auch die
Konsumenten in den Euro-Krisenstaaten in zwei Jahren wieder häufiger
über den Kauf eines neuen Autos nachdenken als derzeit. In Italien
beispielsweise ist der Pkw-Absatz zwischen 2007 und 2011 um 30
Prozent gesunken, in Spanien hat sich das Marktvolumen sogar
halbiert.
Weltweit werden nach den Prognosen der PwC-Experten im Jahr 2012
rund 79,6 Millionen Pkw und Transporter aus den Werkshallen rollen -
fast fünf Millionen Autos mehr als 2011. Zu dieser Steigerung tragen
Fabriken in Nordamerika rund zwei Millionen Einheiten bei, für China
schätzt PwC das Produktionsplus auf 1,5 Millionen Pkw. Auch in Japan
und Thailand zieht die Automobilproduktion im Jahr eins nach der
Tsunami-Katastrophe deutlich um insgesamt 1,5 Millionen Fahrzeuge an.
"Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg ist vor diesem
Hintergrund zum einen eine stark diversifizierte Produktpalette, die
Wünsche und Bedürfnisse der Konsumenten in allen wichtigen
Marktregionen erfüllt. Um die Kosten trotz der Modell- und
Variantenvielfalt im Griff zu behalten, sind Allianzen und eine
konsequente Plattformstrategie unumgänglich. Zum anderen müssen
Autobauer die unterschiedlichsten Szenarien durchspielen, um auf
Konjunktureinbrüche wie auf Wachstum in einzelnen Regionen oder
Marktsegmenten flexibel reagieren zu können. Dem Finanzmanagement
kommt eine Schlüsselposition zu", betont Felix Kuhnert.
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