(ots) - Die Botschaft des neuen und wie er betonte
ersten demokratisch gewählten Präsidenten Ägyptens war eindeutig: Das
Land am Nil ist zurück auf der politischen Weltbühne. Mohammed Mursi
meldete in seiner mit Spannung erwarteten ersten Rede vor der
UN-Vollversammlung den Anspruch an, nach der Ãœberwindung des
Mubarak-Regimes in der Region wieder mitreden zu wollen. Mursi erhob
die Palästinenser-Frage zur drängendsten Frage, die die Vereinten
Nationen zu lösen hätten. Unabhängig von der Richtigkeit dieser These
muss sich Israel darauf einstellen, dass Ägypten ein noch schwieriger
Partner wird. Ohnehin mehren sich am Nil die Stimmen, die eine
Revision des vor über 30 Jahren geschlossenen Friedensvertrags mit
dem jüdischen Staat fordern. Selbstbewusst bot Mursi zudem Hilfe bei
den blutigen Konflikten in Syrien, Sudan und Somalia an. Der
außenpolitische Eifer in allen Ehren. Doch der ägyptische Bürger
fragt sich eher, wann der als Verlegenheits-Kandidat der
islamistischen Moslembruderschaft ins Amt gekommene ehemalige
Universitätsprofessor, der einmal an einer US-Universität gelehrt
hat, die drängenden Probleme im eigenen Land in Angriff zu nehmen
gedenkt.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621