(ots) - Vernunft gefragt
Der Aufschrei, mit dem die Opposition gestern auf die von
Verkehrsminister Bode geplante Aufweichung von Tempolimits auf
Autobahnen reagierte, lässt eines erahnen: Bei einem Wahlsieg von
Rot-Grün könnte es in Niedersachsen flächendeckende
Geschwindigkeitsbegrenzungen geben, und Blitzanlagen, die wie Pilze
aus dem Boden schießen.
Kein Zweifel: Notorische Raser, die oft auch noch als Drängler
andere Autofahrer in Nöte bringen, gehören im wörtlichen Sinne aus
dem Verkehr gezogen. Dazu muss es gerade an Unfallschwerpunkten und
anderen Gefahrenstellen wirksame Kontrollen geben, und auch
vernünftige, nachvollziehbare Beschränkungen der
Höchstgeschwindigkeit. Kritisch wird es aber dann, wenn nicht die
Sicherheit im Vordergrund steht, sondern pures Gewinnstreben per
Knöllchen. Wenn Kommunen plötzlich, wie an der A 2, auf freier
Strecke Blitzer montieren, nur um auf der Basis eines eher
willkürlichen Tempolimits Geld zu scheffeln, dann fühlen sich viele
Verkehrsteilnehmer schlichtweg abgezockt.
Der Vorstoß von Bode für flexible, angepasste Regelungen auf den
Autobahnen dürfte mithin in Kraftfahrerkreisen durchaus Anklang
finden. Dass der FDP-Mann dabei auch auf den Wahltermin im Januar
schielt und sich lieb Kind bei einer zahlenmäßig beachtlichen
Klientel machen möchte, kann man aber ebenso getrost unterstellen.
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