(ots) - Bei der Vorstellung des Golf 7 auf dem
Pariser Autosalon protestieren heute Greenpeace-Aktivisten mit der
Botschaft "Der neue Golf - Klimaziel verfehlt". Weißer Nebel hüllt
das Präsentationsauto ein. Dieser weist einerseits auf die
Vernebelungstaktiken des VW-Konzerns, andererseits auf die riesige
CO2-Wolke der künftigen Golf-Flotte hin. "Wieder einmal setzt
Volkswagen bei seinem Kassenschlager die vorhandene Spritspartechnik
nicht konsequent ein. Das ist angesichts der wachsenden Klimaprobleme
unverantwortlich", sagt Greenpeace-Sprecher Christoph von Lieven. Im
Laufe seiner Nutzung wird die Golf-Flotte rund 150 Millionen Tonnen
CO2 ausstoßen. Ein Auto auf dem Stand der Technik würde um die 50
Millionen Tonnen CO2 weniger verursachen.
Vernebelungstaktik bei Volkswagen
Der VW-Konzern, der in seiner Branche den größten CO2-Fußabdruck
verursacht, bezeichnet sich selbst als "Nummer 1 in Sachen
Klimaschutz". Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace
wirft Europas größtem Autohersteller vor, mit unseriösen Zahlen und
Werbeversprechen die Öffentlichkeit zu täuschen und seiner
Klimaverantwortung nicht gerecht zu werden.
So erklärt Volkswagen, der Golf 7 verbrauche im Vergleich mit der
Golf 6-Serie bis zu 23 Prozent weniger Sprit und wiege bis zu 100
Kilogramm weniger. Doch keines der bisher bekannten Golf 7-Modelle
erreicht im Vergleich mit seinem Vorgänger aus der Golf 6-Serie diese
Werte. Der sparsamste Golf 7-Benziner beispielsweise stößt nur 7,4
Prozent weniger CO2 aus, verbraucht nur 0,3 Liter weniger Sprit und
wiegt lediglich 29 Kilogramm weniger. Auch ist die Behauptung
irreführend, der Golf 7 sei de facto ein Dreilliterauto. Das
sparsamste und teure Vorzeigemodell verbraucht 3,2 Liter Diesel. Das
voraussichtlich meistverkaufte Benziner-Massenmodell kommt jedoch auf
4,9 Liter. Greenpeace hatte dagegen bereits berechnet, dass VW mit
vorhandener Technik durchaus den Golf in der Basisversion als
umweltschonendes 3-Liter-Auto anbieten könnte
(http://gpurl.de/Golf_Report).
Mehr als eine halbe Million Menschen unterstützen seit 2011 die
Greenpeace-Kampagne. Sie fordern den VW-Konzern auf, aktiv seinen
Einfluss in der europäischen Autolobby für strengere Klimaauflagen
für Autos nutzen. Die EU-Kommission entscheidet in diesem Jahr über
den CO2-Grenzwert, den die Neuwagenflotten der europäischen
Autohersteller ab dem Jahr 2020 einhalten müssen.
Greenpeace diskutierte vergangenes Jahr mit Volkswagen über den
Verbrauch der Autoflotte. Der Konzern brach den Dialog ab. Greenpeace
fordert von VW, in seiner Konzernstrategie 2018 konkrete Umweltziele
zu benennen und seine gesamte verfügbare Spritspartechnik in alle
Modelle der Golf-Serie ohne Mehrkosten für den Kunden einzubauen.
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