(ots) - Aus Anlass der heutigen Ehrung von Bundeskanzler
Dr. Kohl in Berlin erklärt der Vorsitzende des Wirtschaftsrat
Deutschland, Prof. Dr. Kurt Lauk:
Kohls Werk muss vollendet werden
Bereits 1991 hatte der damalige Bundeskanzler der
christlich-liberalen Bundesregierung im Deutschen Bundestag erklärt:
"Jemand, der davon ausgeht, man könne die Währung ohne politische
Union machen, irrt". Der Wirtschaftsrat hat sich damals wie heute
stets zu der Vision Kohls für ein geeintes, starkes und stabiles
Europa bekannt. Gerade auch wegen seiner herausragenden Verdienste um
die europäische Einigung hat der Wirtschaftsrat den Altkanzler im
Jahr 2003 mit seiner höchsten Auszeichnung, der
Ludwig-Erhard-Gedenkmünze in Gold, geehrt.
Europa würde heute besser aufgestellt sein, wenn die rot-grüne
Bundesregierung unter Schröder die Mahnung Kohls beachtet und an
einer politischen Union in Europa weiter gearbeitet hätte. Auch der
Wirtschaftsrat hat schon 1991 in einem Memorandum davor gewarnt, dass
der Währungsgemeinschaft ohne politische Union die solide Basis
fehlt. Deshalb hat der Wirtschaftsrat seither dafür gekämpft, dass
gleichwertige Fortschritte bei der politischen Union und der
Wirtschafts- und Währungsunion eine Einheit bilden müssen.
Der heutige Zustand der Europäischen Union bestätigt leider die
bereits vor mehr als 20 Jahren von Helmut Kohl getroffene
Einschätzung: Es reicht nicht aus, eine gemeinsame Geldpolitik zu
betreiben, die Wirtschafts- und finanzpolitik aber vollständig bei
den Nationalstaaten zu belassen. Wenn es uns jetzt nicht gelingt, die
Geburtsfehler des Euro zu beheben, riskieren wir dieses historische
Erbe. Mehr denn je kommt es deshalb darauf an, den europäischen
Bauplan Kohls zu vollenden und sich entschlossen zu einem Europa als
Stabilitätsunion zu bekennen.
Der Wirtschaftsrat Deutschland begrüßt daher die Würdigung Helmut
Kohls, die ihm in dieser Woche in Berlin als großen Europäer und
weitsichtigen politischen Lenker Deutschlands zuteil wird.
Pressekontakt:
Wirtschaftsrat der CDU e.V.
Dr. Thomas Raabe
Pressesprecher
Telefon: 030 / 240 87-301
Telefax: 030 / 240 87-305
pressestelle(at)wirtschaftsrat.de