(ots) - Der Missbrauch von Werkverträgen ist vielfältig
möglich und er wird immer öfter von Unternehmen praktiziert. Vor
allem in der Fleischbranche. Arbeitnehmer schuften in solchen Fällen
zu Dumpinglöhnen, jenseits menschenwürdiger Zustände.
Dringend sind endlich auch rechtliche Instrumente erforderlich, um
gegen diese Form moderner Sklaverei anzugehen. Verschärfte Kontrollen
reichen nicht aus. Denn zu schnell können Gewerbeaufsicht, Zoll und
Polizei getäuscht werden. Zu einfach ist die Vertuschung.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) hat das Problem
des Missbrauchs zwar auf der Agenda. Doch sollte er nicht von
Einzelfällen ausgehen. Die Situation sieht vielmehr so aus, dass eine
Spirale der Ausbeutung rechtzeitig verhindert werden muss.
Der Vorschlag von Olaf Lies, Vizechef der SPD in Niedersachsen,
kann ein richtiger Ansatz sein: die Meldepflicht von EU-Ausländern,
die per Werkvertrag beschäftigt sind, bei deutschen Sozialkassen.
Doch auch Bode hat Recht, wenn er den Verbraucher in der Pflicht
sieht. Niedrigpreise von Lebensmitteln sollten stets hinterfragt
werden. Politik und Gesellschaft sind gleichermaßen gefordert.
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