(ots) - Von den sechzehn Standorten der
Fußball-Bundesliga, an denen die Polizei personelle Überschneidungen
zwischen gewaltbereiten Fußballfans und der rechten Szene ausgemacht
hat, liegt die Hälfte in Nordrhein-Westfalen. Dies geht aus einer
bisher unveröffentlichten Anlage des "Jahresberichts Fußball Saison
2010/2011" der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS)
hervor, die dem WDR-Magazin Westpol (Sonntag, 30.09.2012, 19.30 bis
20.00 Uhr)vorliegt.
Betroffen sind demnach in der Ersten Liga der Deutsche Meister
Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach und der damalige
Zweitligist und Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. In der Zweiten Liga:
MSV Duisburg, der SC Paderborn und die inzwischen abgestiegenen
Vereine Alemannia Aachen, Arminia Bielefeld und Rot-Weiß Oberhausen.
Bislang gibt die ZIS öffentlich nur die Zahl der betroffenen
Standorte bekannt, nicht aber die Namen der Vereine. Auch die Vereine
selbst werden von der ZIS nicht informiert. DFL-Präsident Reinhard
Rauball übt daran im Interview mit Westpol deutliche Kritik: "Wir
sind die Betroffenen, jedenfalls sind die Bundesliga-Vereine die
Betroffenen und wir könnten das steuern von Frankfurt aus. Wenn man
wirksam, auch von Seiten der Vereine dagegen vorgehen will, dann kann
man solche Informationen nicht zurückhalten."
Zu den Gründen für die nur teilweise Veröffentlichung wollte sich
NRW-Innenminister Ralf Jäger gegenüber Westpol nicht äußern, mahnt
aber zur Wachsamkeit: "Offensichtlich fühlen sich diese
Rechtsextremisten bei den prügelnden, saufenden Fußballidioten sehr
wohl und versuchen da ihre Freizeit mit denen zu gestalten. Das sind
bundesweit etwa 4,5 Prozent. Aber klar ist: wir müssen da ein Auge
drauf haben. Und alle Netzwerkpartner - Kommune, Fanbeauftragte,
Vereine - müssen da zusammenarbeiten."
Als weitere Vereine listet der Bericht den 1. FC Nürnberg, Werder
Bremen, den 1.FC Kaiserslautern, Hertha BSC Berlin, Union Berlin,
Energie Cottbus, 1860 München sowie den VFL Osnabrück auf. Wie groß
die personellen Ãœberschneidungen zwischen Fans und Rechtsextremen an
den einzelnen Standorten sind, wird in dem Bericht nicht erfasst.
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Sonja Steinborn, WDR Presse und Information, Regionalfernsehen
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