(ots) - Peer Steinbrück ist ohne Frage der gefährlichste
Gegner für Kanzlerin Angela Merkel. Die SPD hat - wenn auch früher,
als sie wollte - alles richtig gemacht. Bundestagswahlen gewinnt man
in der Mitte. Erst recht in Krisenzeiten. Mit einem Kandidaten, den
die Menschen verstehen. Mit einem, dem sie vertrauen. Aufgrund seiner
Wirtschaftskompetenz genießt Steinbrück dieses Vertrauen.
Sein größtes Hindernis auf dem Weg ins Kanzleramt ist das derzeit
noch größere Vertrauen, das Angela Merkel in der Bevölkerung genießt.
Trotz medialer Unkenrufe trauen ihr die Deutschen bisher am ehesten
zu, das Land schadlos durch die Euro-Krise zu steuern. Steinbrück
wird sich in den nächsten Monaten also als der bessere Wächter
unseres Geldes inszenieren müssen. Seine Reformvorschläge aus der
vergangenen Woche waren der Vorgeschmack des bevorstehenden
Bankenwahlkampfs.
Inhaltlich sind die Gegner - beide keine Freunde der Finanz-eliten
- nicht weit auseinander. Doch das darf man vor dem Wahltag nicht
sagen. Wechselstimmung muss her, die es bisher nicht gibt. Also steht
Steinbrück für nichts außer Rot-Grün zur Verfügung.
Verbalakrobatik, die die eigenen Reihen schließt, aber nichts
daran ändert, dass die Große Koalition das wahrscheinlichste Szenario
des Wahlabends sein dürfte. Im September 2013 wird es immer noch ums
Geld gehen, wird das Wahlvolk zur Mitte schauen. Aus Staatsräson
könnte Steinbrück von Merkels gefährlichstem Gegner zum wichtigsten
Partner mutieren. Weil man beiden vertraut.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de