(ots) - Die Deutsche Kreditwirtschaft hat in einer
Gesprächsrunde mit Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner ihre
Bereitschaft erklärt, bei übermäßiger Inanspruchnahme von
Dispositionskrediten den betroffenen Kunden möglichst alternative
Angebote bereit zu stellen. Außerdem sollen - wo erforderlich -
Maßnahmen zur größeren Transparenz geprüft werden. Zudem könnten in
geeigneten Fällen Hilfsangebote von dritten Einrichtungen wie
Schuldnerberatungsstellen einbezogen werden.
Dispositionskredite sind ein besonders flexibles und kurzfristig
nutzbares Kreditangebot. Die hohe Flexibilität spiegelt sich
zwangsläufig auch in höheren Zinsen im Vergleich zum Ratenkredit
wider. So ist der laufende Aufwand, um Dispositionskredite
vorzuhalten und zu überwachen, für Kreditinstitute höher als bei
anderen Krediten. Der größte Anteil der Dispositionskreditzinsen ist
auf unterschiedlich hohe Kostenbestandteile wie beispielsweise
Refinanzierungskosten, Eigenkapitalkosten, Risikoprämie und die
Kosten des operativen Geschäfts zurückzuführen.
Die Deutsche Kreditwirtschaft hat deshalb nachdrücklich darauf
hingewiesen, dass zwischen der Höhe des Leitzinses der Europäischen
Zentralbank (EZB) und den Zinsen für Dispositionskredite kein
direkter Zusammenhang besteht. Die Differenz zwischen EZB-Leitzins
und Dispositionskreditzins ist insbesondere nicht mit der Gewinnmarge
der Institute gleichzusetzen.
Wer eine längerfristige Finanzierung benötigt, sollte stets andere
Angebote wie zum Beispiel Konsumentenkredite nutzen. Diese gibt es zu
teilweise deutlich günstigeren Konditionen als den
Dispositionskreditzins. Der Kunde hat die Möglichkeit, unter einer
Vielzahl von Angeboten am Markt zu wählen. Der intensive Wettbewerb
unter Banken und Sparkassen führt in Deutschland zu marktgerechten
Zinskonditionen.
Einvernehmen bestand in der Forderung nach Maßnahmen für eine
deutliche Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung. Die
Deutsche Kreditwirtschaft hat in diesem Zusammenhang auf die hohe
präventive Bedeutung der finanziellen Allgemeinbildung hingewiesen
und begrüßt ausdrücklich die Bereitschaft der Bundesministerin,
hierzu der politischen Diskussion einen Impuls zu geben.
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