(ots) - Die Europäische Kommission (Kommission) hat heute
(4.10.) ihre Mitteilung an den Rat und das Europäische Parlament über
die so genannten Stresstests für Kernkraftwerke in der Europäischen
Union (EU) vorgestellt.
Die deutschen Kernkraftwerke - inklusive der abgeschalteten
Anlagen - verfügen bei allen im EU-Stresstest unterstellten Szenarien
über große Sicherheitsreserven, die über die in Gesetzen,
Genehmigungen und Regelwerken festgelegten Mindestanforderungen weit
hinausgehen und bereits in ihrer Auslegung sowie in ihrem Ist-Zustand
hohe Reserven gegen Ereignisse wie Hochwasser und Erdbeben enthalten.
In den deutschen Kernkraftwerken finden sich darüber hinaus laut
Kommission zahlreiche Beispiele für sicherheitstechnische "Good
Practice".
Nach der Bestätigung der im internationalen Vergleich führenden
Sicherheitsstandards der deutschen Anlagen durch die nationale
Reaktorsicherheitskommission im Mai 2011 und die Europäische Gruppe
der Regulierungsbehörden (ENSREG) im April 2012, sieht das DAtF den
sehr guten technischen Zustand der deutschen Anlagen insgesamt durch
die Mitteilung der Kommission erneut dokumentiert.
Die in der Mitteilung der Kommission aufgeführten Empfehlungen für
die deutschen Kernkraftwerke müssen vor dem Hintergrund der
bestehenden und bereits umgesetzten hohen Sicherheitsanforderungen
betrachtet werden. So zielt etwa das von der Kommission zugrunde
gelegte Kriterium der Internationalen Atomenergie Organisation (IAEO)
für Erdbebensicherheit auf kerntechnische Anlagen weltweit, deren
Standorte keinerlei oder nur wenige Daten bzgl. Erdbebenintensitäten
aufweisen. Für die deutschen Kernkraftwerksstandorte liegen jedoch
detaillierte Erdbeben-Gefährdungsanalysen vor, auf deren Grundlagen
die Einhaltung der deutschen Bestimmungen zur Erdbebenauslegung
ermittelt wird. Diese Bestimmungen sind wesentlich strenger als der
von der Kommission zugrunde gelegte Beurteilungsmaßstab. Die
deutschen Kernkraftwerke müssen gegen ein Erdbeben ausgelegt sein,
wie es am jeweiligen Standort einmal in 100.000 Jahren vorkommt. Die
deutschen Kernkraftwerke liegen in Gebieten mit schwacher seismischer
Aktivität und geringer Intensität und verfügen, bis auf wenige
Anlagen, über seismische Instrumentierungen. In diesen
Kernkraftwerken werden Erdbebeninstrumentierungen nachgerüstet.
Die Empfehlungen der Kommission zielen nicht auf Mängel oder gar
Defizite in der Sicherheit ab. Das gilt auch für die Empfehlungen zur
Umsetzung von Leitlinien für das Management schwerer Unfälle (Severe
Accident Management Guidelines, SAMG). Die in den deutschen
Kernkraftwerken bereits existierenden umfassenden Notfallmaßnahmen
wurden im EU-Stresstest als "Good Practice" identifiziert. In
Ergänzung dazu haben die Betreiber dennoch - bereits vor den
Ereignissen in Fukushima - mit der Einführung von SAMGs begonnen.
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