(ots) - Wer sich seiner Sache allzu sicher ist, der macht
Fehler. Barack Obama war sich beim ersten von drei TV-Duellen
offenbar allzu sicher, und deshalb ist er voll auf die Nase gefallen.
Ob sein bisher - höflich ausgedrückt - tollpatschiger Herausforderer
damit schon eine Wende einleiten konnte, werden die kommenden gut
vier Wochen zeigen. Eines aber ist sicher: Der amtierende
US-Präsident hat den schon sicher geglaubten Sieg keinesfalls schon
in der Tasche. Und deshalb wird er sich seine feinen Manieren und
jede Höflichkeit ganz schnell abgewöhnen und die harten Bandagen
auspacken müssen. Die Devise muss ab sofort Angriff statt
Verteidigung heißen - und demonstrativer Stolz auf das, was bisher
schon erreicht wurde, statt Rechtfertigung dafür, noch nicht alles
geschafft zu haben, was man sich vorgenommen und vor allem
versprochen hat. Beim ersten Duell ging es um die wirtschaftliche
Lage der Nation, und da braucht es kein politisches Genie, um den
bloßzustellen, der das Land in wahrlich schweren Zeiten steuern
musste. Die Arbeitslosigkeit sei noch immer erschreckend hoch, das
Staatsdefizit habe sich verdoppelt statt wie versprochen halbiert.
Und in solchen Zeiten wolle Obama auch noch eine Krankenversicherung
für alle. Mitt Romney hatte genug Munition, die er auch überraschend
treffsicher verschoss, während sich der Präsident im wahrsten Sinn
des Wortes wegduckte, indem er auf seine Schuhe schaute, statt
kampfeslustig auf seinen Gegner, der wahrlich genug Angriffsfläche
bietet. Obama hat eine Schlacht verloren, aber noch lange nicht den
Krieg. Den aber kann er sehr wohl noch verlieren, wenn er nicht ganz
schnell zu seiner alten Form findet.
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