(ots) - Respektables Treffen
Ganz gleich, wie es mit Griechenland und der Euro-Krise
weitergeht: Dieses Treffen Angela Merkels mit dem griechischen
Ministerpräsidenten Antonis Samaras wird in Erinnerung bleiben.
Hakenkreuzfahnen und Nazi-Vergleiche, ein immenses Aufgebot an
Sicherheitskräften und die große Masse auch friedlicher
Demonstranten: Das hat es angesichts der Reise eines bundesdeutschen
Regierungschefs ins Ausland wohl noch nie gegeben.
Samaras wie Merkel gebührt für ihren Auftritt Respekt. Genau
diesen zeigten sie auch füreinander. Der Grieche stellte keine
Forderungen, sondern bekräftigte den Willen zu bitteren Reformen. Er
beschwor die Kraft seines Landes, das kein weiteres Geld mehr wolle.
Merkel zeigte Anteilnahme und brüskierte trotz verschiedener
Ratschläge weder Samaras selbst noch sein Volk. Abseits der
Demonstrationen besteht also Grund zur Annahme, dass das Treffen
seinen versöhnlichen Zweck erfüllt hat.
An den harten Fakten freilich ändert dies nichts. Schon vor dem
Besuch stand fest, dass Merkel keine Erleichterungen für die
Gastgeber im Gepäck hatte. Während des Treffens verabredeten beide
Seiten keine neuen Schritte. Und hinterher gilt weiterhin, dass es
nicht auf den zweifelsohne guten Willen der griechischen Regierung
ankommt, sondern auf zählbare Reformerfolge. Die aber bleiben zu
klein. Nach wie vor droht der Krise der Griechen ein tragisches Ende,
ganz so wie in den Dramen ihrer antiken Dichter.
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