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Filter eliminieren gefährliche Feinstaubpartikel bei direkteinspritzenden Benzinern nahezu vollständig

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(ots) - Pressemitteilung

Aktuelle Messungen belegen: Partikelfilter für Benziner mit
Direkteinspritzung reduzieren die Anzahl ultrafeiner Partikel nahezu
vollständig - Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der ökologische
Verkehrsclub VCD fordern schnelle Markteinführung der
gesundheitsschützenden und kostengünstigen Technik - Die
gesundheitsgefährdenden Partikelemissionen müssen nicht nur auf dem
Rollenprüfstand, sondern auch im realen Fahrbetrieb vermieden werden

Moderne Benzinmotoren mit Direkteinspritzung sparen Sprit, doch
ihr hoher Ausstoß an ultrafeinen Partikeln, ähnlich denen aus
Diesel-Motoren, macht sie auch zu einer Gefahr für die menschliche
Gesundheit. Darauf hatten die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) und der
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) bereits 2011 nach eigenen
Untersuchungen aufmerksam gemacht. Heute, im Rahmen einer gemeinsamen
Pressekonferenz in Berlin, erläuterten die beiden Verbände anhand
neuer Messergebnisse, wie sich die gefährlichen Teilchen durch den
Einsatz einer bezahlbaren Filtertechnik für Benzinmotoren um über 99
Prozent reduzieren lassen.

"Die ultrafeinen Partikel aus Verbrennungsmotoren führen zu
schweren Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems,
weil sie noch tiefer in die Lunge eindringen und auch in den
Blutkreislauf gelangen", erklärt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
der Deutschen Umwelthilfe. "Unsere Messungen zeigen, dass eine nahezu
vollständige Minderung des Partikelausstoßes durch einfache
technische Maßnahmen möglich ist. Nicht akzeptabel sind erneute
Versuche von verschiedenen Automobilherstellern, nur in bestimmten
Testzyklen die Grenzwerte einzuhalten, diese im realen Fahrbetrieb
aber um ein Vielfaches zu übertreffen."

Der TÃœV Nord hatte im Auftrag von DUH und VCD die Emissionen eines
BMW 116i in verschiedenen Messzyklen ermittelt: Weil der "Neue




Europäische Fahrzyklus" (NEFZ), in dem heute alle
zulassungsrelevanten Schadstoffe gemessen werden, als nicht
hinreichend realitätsnah gilt, ermittelte der TÜV Nord die Daten
zusätzlich im ADAC-Autobahntest und im Messzyklus "Worldwide
harmonized Light vehicles" WLTP, der als neuer weltweiter Zyklus
eingeführt werden soll. Zunächst wurden die Schadstoffemissionen im
serienmäßigen Fahrzeug gemessen. Der Ausstoß lag in allen drei Tests
unter dem Grenzwert Euro 6/I, der ab 2014 gilt, aber mindestens um
das Dreifache oberhalb des Wertes, der ab 2017 eingehalten werden
muss und der dem heutigen Stand von Diesel-Pkw entspricht.
Anschließend wurde das Fahrzeug mit einem Partikelfilter
ausgestattet. In allen drei Messzyklen wurde der Grenzwert Euro 6/II,
der ab 2017 verbindlich wird, deutlich unterschritten.

Aus Sicht des internationalen Verkehrsexperten Axel Friedrich
sprechen die Testergebnisse für sich: "In allen Tests liegt der
Partikelausstoß des Fahrzeuges mit Filter um über 99 Prozent
niedriger als beim Fahrzeug ohne Filter. Die Tests zeigen auch, dass
der Filter den Verbrauch und den CO2-Ausstoß nicht erhöht. Das
beweist das Potenzial dieser Technik, die bei Großserienproduktion
deutlich weniger als 50 Euro kostet. Partikelfilter haben den
Vorteil, dass sie unter allen Verkehrsverhältnissen und Temperaturen
wirken." In einer dritten Testreihe wurden die Emissionen des BMW
gemessen, nachdem er - ausgestattet mit dem Filter - 8.000 km auf der
Straße unterwegs war. Bei zwei der drei Testzyklen sank die Zahl der
Partikel noch einmal deutlich.

Der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Gerd Lottsiepen: "Der
Filter ist die kostengünstigste und effektivste Technik, Partikel in
allen Betriebszuständen beinahe vollständig zu reduzieren. Beim
Diesel wurden die Filter nach einem langen Abwehrkampf mit der
Autoindustrie inzwischen zum Standard. Wir befürworten die Technik
der Direkteinspritzung aus Gründen des Umweltschutzes, denn sie senkt
den Kraftstoffausstoß und damit die Emission des Treibhausgases CO2
deutlich." Lottsiepen forderte die Automobilindustrie auf, das
Problem der ultrafeinen Partikel schnell zu lösen, statt für einen
Gewinn von wenigen Euro die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu
gefährden. "Die EU-Kommission ist aufgerufen, Zulassungstests für Pkw
so zu definieren, dass die Emissionen in allen realistischen
Betriebs- und Verkehrssituationen gemessen werden", so der
VCD-Experte weiter.

In einer weiteren Untersuchung des TÃœV Nord wurde ein B-Klasse Pkw
mit Direkteinspritzung von Mercedes (B 180) untersucht. Der
Stuttgarter Hersteller hatte zuvor angekündigt, die ab 2017 geltenden
Grenzwerte mit Hilfe von "innermotorischen Maßnahmen" ohne Filter
einhalten zu können. Tatsächlich werden die Werte in verschiedenen
Testzyklen eingehalten. Bei einem durchgeführten Test mit der
Außentemperatur von minus sieben Grad Celsius, wie sie in den
Wintermonaten häufig ist, wird der Grenzwert um ein Vielfaches
überschritten. Diese hohen Partikelemissionen sind deshalb besonders
problematisch, weil es in der kalten Jahreszeit z. B. durch
Inversionswetterlagen zu besonders hohen Ansammlungen von Partikeln
in der Umgebungsluft der Innenstädte kommt, was die
Gesundheitsgefahren noch einmal erhöht.

Die EU hatte im letzten Jahr einen Grenzwert für die
Partikelanzahl festgelegt. Dieser Wert beträgt 6 x 1011 Partikel pro
Kilometer und entspricht damit den Anforderungen, die bereits seit
einem Jahr für Diesel-Pkw gelten. Der Wert für Benziner mit
Direkteinspritzung muss jedoch erst ab 2017 unterschritten werden.
Zwischen 2014 und 2017 dürfen Benziner zehnmal mehr Partikel
emittieren als Dieselfahrzeuge. "Das von der Autolobby durchgesetzte
Verschmutzungsprivileg für Benzin-Direkteinspritzer-Pkw ist ein
Skandal. Wir fordern die Automobilhersteller auf, keine Modelle zu
konstruieren und auf den Markt zu bringen, welche die geltenden
Abgasstandards für Dieselmotoren nicht in allen Betriebszuständen
einhalten. Eine mangelhafte gesetzliche Regelung befreit die
Autoindustrie nicht von ihrer Verantwortung, vorhandene Technik zum
Schutz der Gesundheit einzusetzen", so Jürgen Resch abschließend. Die
Messergebnisse aus dem Jahr 2012 sowie die Ergebnisse der
Untersuchung aus dem Vorjahr finden Sie unter
http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews[tt_news]=2942



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel. 030 2400867-0, Mobil: 0171
3649170, E-Mail: resch(at)duh.de

Gerd Lottsiepen, Verkehrspolitischer Sprecher Verkehrsclub
Deutschland VCD e.V., Rudi-Dutschke-Straße 9, 10969 Berlin, Tel. Tel.
030 280351-11, E-Mail: gerd.lottsiepen(at)vcd.org

Dr. Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsberater, Mobil: 0152 294
83857, E-Mail: axel.friedrich.berlin(at)gmail.com

Anja Smetanin, Pressesprecherin Verkehrsclub Deutschland VCD e.V.,
Rudi-Dutschke-Straße 9, 10969 Berlin, Tel. 030 280351-12, E-Mail:
anja.smetanin(at)vcd.org

Daniel Eckold, Pressesprecher Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin, Tel. 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009,
E-Mail: eckold(at)duh.de


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Datum: 10.10.2012 - 10:00 Uhr
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