(ots) -
Deutschlands Apotheker sehen die hohe Qualität der
Arzneimittelversorgung durch die gesundheitspolitischen Einschnitte
der vergangenen Jahre gefährdet. Die unzureichende Honorarerhöhung ab
2013 steht im Zentrum der Diskussionen auf dem Deutschen
Apothekertag, der am morgigen Donnerstag in München beginnt. "Wir
fordern Vergütungsgerechtigkeit", sagte Heinz-Günter Wolf, Präsident
der ABDA-Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. "Das reale
Einkommen der Apotheken sinkt. Dem seit fast einem Jahrzehnt
unveränderten Apothekerhonorar stehen steigende Sach- und
Personalkosten in den Apotheken gegenüber. Die jetzt vorgesehenen
Verbesserungen reichen nicht hin und nicht her."
Zum Jahresende 2012 dürfte mit 20.922 Apotheken die niedrigste
Apothekenanzahl seit 1994 (20.903 Apotheken) erreicht sein, wenn man
das Halbjahr 2012 hochrechnet. "Die Gesellschaft sollte sehr
hellhörig werden. Eine auf Dauer angelegte Unterfinanzierung kann nur
Leistungseinschränkung bedeuten", sagte Wolf. "Wir wollen auch in
Zukunft für die Menschen in diesem Land da sein. Wir glauben, dass in
einer alternden Gesellschaft ein wohnortnahes Netz von unabhängigen
Apotheken kein Luxus ist, sondern etwas, was wir brauchen. Dafür
fordern wir Vergütungsgerechtigkeit."
Auf der heutigen Pressekonferenz machte Wolf ebenfalls deutlich,
dass die Regierungskoalition immerhin in die richtige Richtung
marschiere, wenn der Notdienst zur Stärkung der ländlichen Versorgung
deutlich besser vergütet werden soll und das mehrfach ausgesprochene
Bekenntnis zu 1,75 Euro als Basis für die Abschlagsverhandlungen
stehe. "Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass die politischen Zusagen
auch eingehalten und schnell wirksam umgesetzt werden."
In Deutschland gibt es 60.000 Apotheker, darunter 50.000 in den
21.000 öffentlichen Apotheken. Die approbierten Apothekerinnen und
Apotheker machen somit ein Drittel der insgesamt 150.000
Apothekenbeschäftigten aus. Mit 4,2 Mrd. Euro Honorar kommen die
Apotheken nur auf 2,3 Prozent der Gesamtausgaben der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV). Durch die Rabattverträge sparen die
Apotheken der GKV dagegen 1,7 Mrd. Euro ein; zudem zahlen sie 1,2
Mrd. Euro Zwangsabschlag direkt an die GKV (Stand: jeweils 2011).
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