(ots) - 68 Prozent der Jugendlichen im Alter von 15 bis 24
Jahren haben ein starkes Bewusstsein für Umweltprobleme und
Nachhaltigkeitsfragen. Sie wissen, dass nur so viele Ressourcen
verbraucht werden sollten wie nachwachsen können. Zu diesem Ergebnis
kommt die repräsentative Studie "Nachhaltigkeitsbarometer - was
bewegt die Jugend?" von Greenpeace und der Leuphana Universität
Lüneburg. "Für die Jugend ist es selbstverständlich, dass sich unsere
Gesellschaft ändern muss, damit unser Planet lebenswert bleibt", sagt
Kerstin Küster, Bildungsexpertin bei Greenpeace. "Sie wünschen sich
von Politik und Wirtschaft mehr Einsatz, um sich nachhaltig verhalten
zu können."
Umweltbewusstsein ist heute Mainstream und kein "Revoluzzerthema"
mehr
Deutschlandweit wurden im Juli 2011 insgesamt 1070 Jugendliche in
einem direkten Gespräch interviewt. Die Jugendlichen sind der
Ansicht, dass eine intakte Umwelt die Grundlage für alle
ökonomischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen der Gesellschaft
bildet. Ãœber 70 Prozent der Befragten betreiben praktischen
Umweltschutz, indem sie beispielsweise Energie einsparen und Müll
trennen. An politischen Demonstrationen oder Produktboykotten hat
bereits jeder vierte Jugendliche teilgenommen. In diesen Bereichen
möchten sich zukünftig sogar doppelt so viele Heranwachsende
engagieren, um sich für einen Wandel der Gesellschaft einzusetzen.
Umweltschutz und der Nachhaltigkeitsgedanke sind heute in der
Mitte der Gesellschaft angekommen. Vielen Befragten fällt es
allerdings schwer, die komplexen Ursachen aktueller Probleme
einzuschätzen und daraus Konsequenzen für das eigene Handeln
abzuleiten. Deswegen fordern sie den Staat auf, Handlungsrichtlinien
für eine nachhaltige Entwicklung zu erstellen. Ansatzpunkte wären die
Umweltbelastung bei der Kleidungsproduktion einzustellen, die
Recyclingfähigkeit von Produkten zu erhöhen oder den Energieverbrauch
in der Produktion zu senken. "Von Desinteresse, Egoismus oder gar
Unwissen findet sich bei der Jugend keine Spur. Mangelndes Engagement
liegt nicht an der Einstellung der Jugendlichen, sondern an den
fehlenden Möglichkeiten, ihre Zukunft mitzugestalten", so Küster.
Bildungsangebote zum Thema Nachhaltigkeit in der Schule zeigen
Wirkung
Knapp die Hälfte der Befragten hat in der Schule Unterricht zu
nachhaltiger Entwicklung erhalten. Auffällig ist, dass diese
Jugendlichen vergleichsweise politisch engagierter sind als ihre
Altersgenossen. Dies betrifft vor allem Gymnasiasten. Haupt- und
Realschüler wurden dagegen wenig unterrichtet. Greenpeace
veröffentlicht seit dem Jahr 2011 Unterrichtsmaterial für Lehrerinnen
und Lehrer und hat eine neue Kinderwebsite gestartet.
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