(ots) - Der Friedensnobelpreis für die EU - eine
Verlegenheitslösung? Mitnichten! Es ist die überfällige Ehrung einer
Institution, deren Verdienste von den meisten von uns längst als
normal wahrgenommen werden. Doch genau da liegt das Verdienst. Denn
auch wenn die EU oft mit einem negativen Touch versehen ist, wenn
"die in Brüssel" als Verkörperung des Bürokratismus beschimpft werden
- die EU steht für ein Europa ohne Krieg, ein Europa der Versöhnung,
ein Europa ohne Grenzen. Politiker wie Adenauer und Schuman legten
dafür die Grundsteine, in Zeiten, da das gegenseitige Morden und sich
Bekriegen noch in frischer Erinnerung war. Und nach dem Fall des
Eisernen Vorhangs besiegelte auch die Aufnahme osteuropäischer
Staaten in die Union das Ende der Spaltung Europas. Das Europa der
Versöhnung und der Gemeinsamkeiten ist ein Erfolgsmodell, daran
ändert auch die Krise um den Euro nichts. Europa steht für den
Willen, Hass und Feindschaft zu verdrängen und durch Annäherung und
Freundschaft zu ersetzen. Deshalb ist der Nobelpreis für die EU, der
auch als Appell verstanden werden darf, all diese Errungenschaften
nicht über kleinliches Polit-Geschacher zu vergessen, eine gute, eine
hervorragende Entscheidung. Glückwunsch, Europa!
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