(ots) - Die Gesundheitspolitiker der im Bundestag
vertretenen Parteien sind sich weitgehend einig, dass die Einführung
einer Notdienstpauschale die Apotheken auf dem Lande stärken kann und
muss. Mittel- und langfristig soll die pharmazeutische Kompetenz der
Apotheker stärker als bislang genutzt und honoriert werden. Als
Grundvoraussetzung sehen die Politiker die inhabergeführte Apotheke
vor Ort. Das ist das Fazit der gesundheitspolitischen Debatte mit
Bundestagsabgeordneten zum heutigen Abschluss des Deutschen
Apothekertags in München.
"Wir setzen beim Nacht- und Notdienst mit 120 Millionen Euro für
die flächendeckende Versorgung einen Schwerpunkt", sagte Jens Spahn
(CDU/CSU). "Wir wollen es so gestalten, dass es bei den Apotheken im
ländlichen Raum ankommt", fügte er hinzu. "Die Strukturkomponente,
das heißt die Unterstützung der Notdienste, ist richtig", sagte Karl
Lauterbach (SPD). "Landapotheken leiden darunter, dass sie sehr viele
Notdienste leisten", ergänzte Birgitt Bender (Bündnis 90/Grüne).
Gabriele Molitor (FDP) betonte, dass die Koalition sowohl die
Arztpraxen- als auch die Apothekenversorgung auf dem Lande angegangen
sei. Martina Bunge (Die Linke) sagte, dass der Markt nicht alles
regeln könne und der lokale Bedarf der Menschen zu berücksichtigen
sei.
"Wir müssen die Art und Weise der Apothekervergütung grundsätzlich
diskutieren", sagte Lauterbach (SPD): "Beratungsleistungen müssen
beim Honorar eine größere Rolle spielen." Auch Spahn (CDU/CSU) bat
darum, "gemeinsam über neue Formen der Honorierung nachzudenken".
Bender (Bündnis 90/Grüne), Bunge (Die Linke) und Molitor (FDP)
sprachen sich ebenfalls dafür aus, die hohe Kompetenz der Apotheker
wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Konsens unter den
Gesundheitspolitikern der fünf Parteien war das klare Bekenntnis zur
inhabergeführten Apotheke vor Ort.
Mit Blick auf die bevorstehenden Verhandlungen mit den
Krankenkassen über den sog. Zwangsabschlag pro Arzneimittelpackung
sagte Spahn (CDU/CSU): "Für uns ist die Ausgangslage das Ergebnis von
2010." Er bezog sich dabei auf 1,75 Euro im Gegensatz zu 2,05 Euro,
die man den Apothekern für 2011 und 2012 "zugemutet" habe.
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