(ots) - Ein Stück nach links
Seit 18 Jahren sind die Grünen in Niedersachsen von den
Fleischtöpfen der Macht entfernt. Spürbar ist, dass sie förmlich
danach lechzen, diesen Zustand im Januar zu beenden.
Nimmt man als Gradmesser nur die Umfragen, dann hat die Partei
auch beste Chancen, zusammen mit der SPD das Ruder im Land zu
übernehmen. Mit Werten von 15 Prozent schwimmen die Grünen auf einer
Woge der Zustimmung. Doch Vorsicht ist geboten: Auch bei vorherigen
Wahlen konnten die Grünen ihr Potenzial, wie es sich in Umfragen
darstellt, nicht abrufen. Außerdem ist diesmal mit den Piraten neben
der Linkspartei noch zusätzliche Konkurrenz an Bord.
Vielleicht lag es auch daran, dass die Grünen sich jetzt ein Stück
weiter links positionieren. Ausdruck fand dies vor allem im
Beschluss, den Verfassungsschutz ersatzlos abzuschaffen. Von den
Linken und der Parteijugend gegen den Vorstand durchgeboxt wurde auch
die Entscheidung, Gorleben kategorisch als Atommüll-Standort
auszuschließen und damit wohl einen Endlager-Konsens zu blockieren.
Man sieht: Ganz grün sind sich die Grünen nicht.
Unabhängig davon haben sich nun die Fronten endgültig geklärt. Es
wird einen ausgeprägten Lagerwahlkampf geben: Rot-Grün gegen
Schwarz-Gelb. Ob es dann für die Grünen zum Regieren reicht, ist noch
nicht ausgemacht.
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