(ots) - Ein Glanzlicht
Kein Zweifel: Mit Boris Pistorius hat SPD-Spitzenkandidat Stephan
Weil ein Glanzlicht in seinem Schattenkabinett installiert. Der
Osnabrücker Oberbürgermeister ist ein gestandener Kommunalpolitiker,
der das extrem wichtige Innenressort aus jahrelanger Tätigkeit bis in
den letzten Winkel kennt. Er dürfte dieses Schlüsselministerium im
Falle eines SPD-Erfolges souverän führen und ein Schwergewicht am
Kabinettstisch bilden.
Für Pistorius zahlt sich nun aus, dass er einst klugerweise nicht
dem als Ministerpräsident überforderten Gerhard Glogowski in die
Staatskanzlei folgte, sondern einen Umweg über die Kommunalpolitik
absolvierte. Jetzt kann er als frische, unverbrauchte Kraft in
Hannover neu starten. Für die heimische Region wäre es bei einem
Regierungswechsel von großer Bedeutung, wenn ein Politiker vom
Schlage Pistorius' an einflussreicher Stelle sitzt. Bewirken könnte
er dort mindestens so viel wie als Stadtchef in Osnabrück.
Doch noch ist der 52-Jährige nur Kandidat, noch muss er einige
Hürden überwinden. Dazu gehört auch die drohende Anklage wegen
Untreue, die Pistorius und Weil zwar als Unding abtun, die aber
vielleicht doch zu einer unangenehmen Belastung im Wahlkampf werden
könnte. Und sollte er Minister sein, muss Pistorius erst mal sein
Revier abstecken: Das Agrarressort droht wegen der geplanten
Übernahme von Kommunal-Zuständigkeiten zum Neben-Innenministerium zu
werden.
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