(ots) - Nach Angaben der Welternährungsorganisation leiden
weltweit rund 868 Mio. Menschen Hunger. Der Verband Deutscher Mühlen
(VDM) hält dies für unverantwortlich und fordert, alle Anstrengungen
von Politik und Gesellschaft auf die Welternährung zu legen. "Unser
Postulat heißt food first - gesunde Nahrung hat Vorrang", sagte
Hauptgeschäftsführer Manfred Weizbauer anlässlich des heutigen
Welternährungstages in Bonn. Deshalb setze sich der Verband dafür
ein, dass die qualitativ hochwertigen Ackerflächen in Deutschland
nicht durch den Anbau nachwachsender Rohstoffe blockiert, sondern
vorrangig für die Erzeugung von Nahrungsmitteln verwendet werden.
Bereits heute werde deutschlandweit ein Fünftel der wertvollen Böden
zum Anbau nachwachsender Rohstoffe genutzt, hob Weizbauer hervor. Die
Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe erwarte sogar einen Anstieg
von derzeit ca. 2,5 auf 4 Mio. Hektar. Ein Blick auf die weltweiten
Getreidevorräte mache deutlich, dass die Getreidebilanz äußerst knapp
ausfalle. Der Verbrauch übersteige sogar das Angebot an Getreide.
Gegenwärtig reichten die Vorräte nur noch für 69 Tage, unterstrich
Weizbauer.
Der VDM habe sich deshalb an die Bundesregierung gewandt und ein
Ende der Fehlentwicklungen gefordert. Die Politik sollte die
Förderung von Agroenergie über die Einspeisevergütung im Zuge der
Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes anpassen -
Biogasanlagen sollten sich vielmehr am Markt bewähren.
Den Ausbau der erneuerbaren Energien hält der Mühlenverband für
notwendig und richtig, jedoch sei es zielführender, statt
Lebensmitteln, Reststoffe aus der Ernährungswirtschaft zur
Herstellung von Agroenergie zu nutzen. "Denn die deutschen Mühlen
sind auch langfristig auf die regionale Zulieferung von gesundem und
hochwertigem Getreide für die Mehlproduktion angewiesen.", sagte
Weizbauer anlässlich des Welternährungstages.
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