(ots) - Banken und Sparkassen informieren ihre
Bestandskunden bereits in den Kontoauszügen über die jeweils
aktuellen Dispozinsen. Neukunden können die Höhe der Dispozinsen über
das Preis- und Leistungsverzeichnis oder den Preisaushang erfahren.
In zahlreichen Fällen sind die Konditionen zudem über das Internet
abrufbar. Darauf weist die Deutsche Kreditwirtschaft anlässlich der
aktuellen Untersuchung der Stiftung Warentest zu Dispozinsen hin.
Dispokredite stellen ein besonders flexibles und kurzfristig
nutzbares Kreditangebot dar. Dieser erhöhte Nutzungsspielraum für den
Kunden spiegelt sich zwangsläufig auch in höheren Zinsen im Vergleich
zu Ratenkrediten wider. Die Vorhaltung und Ãœberwachung von
Dispokrediten ist für die Kreditinstitute aufwändiger als bei anderen
Krediten. Der größte Anteil der Dispozinsen ist auf unterschiedlich
hohe Kostenbestandteile wie beispielsweise Refinanzierungskosten,
Eigenkapitalkosten, Risikoprämie und die Kosten des operativen
Geschäfts zurückzuführen. Es besteht kein direkter Zusammenhang
zwischen der Höhe des Leitzinses der Europäischen Zentralbank (EZB)
und den Dispozinsen. Aus diesem Grund ist der EZB-Leitzins auch eine
ungeeignete Bezugsgröße für die Bemessung der Dispozinsen. Die
Differenz zwischen EZB-Leitzins und Dispozins ist insbesondere nicht
mit der Gewinnmarge der Kreditinstitute gleichzusetzen.
Wie die Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt, variieren die
Zinsen für Dispokredite deutscher Banken und Sparkassen je nach
Anbieter. Der Kunde hat also in der Regel die Möglichkeit, unter
einer Vielzahl von Angeboten zu wählen. Dabei sollte er aber
berücksichtigen, dass der Blick auf den Dispozins allein zu einer
verkürzten Betrachtung führt. Bei der Beurteilung der Leistung eines
Kreditinstituts rund um das Girokonto sollte das Gesamtpaket
betrachtet werden. Auch Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass
nicht allein der Dispozins, sondern die Kosten und Leistungen für das
Gesamtpaket eines Girokontos maßgeblich sind.
Beim Spitzengespräch Anfang Oktober 2012 zwischen
Bundesverbraucherministerin Aigner und der Deutschen Kreditwirtschaft
sowie Verbraucherschützern hat die Kreditwirtschaft ihre Bereitschaft
erklärt, dort - wo erforderlich - Maßnahmen zu größerer Transparenz
zu prüfen. Dies wird Gegenstand des weiteren Dialogs sein.
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