(ots) -
Anmoderation:
Die deutsche Nationalmannschaft hat Zauberfußball gegen Schweden
gezeigt. Allerdings nur 60 Minuten lang. Da stand es 4:0. Doch nach
90 Minuten jubelten die Schweden. Sie hatten das Spiel noch gedreht
und mit vier Toren hintereinander ein Unentschieden herausgeholt. Die
Schweden - immerhin in der Quali bisher ebenfalls Verlustpunkt frei -
haben gezeigt, wie anfällig die deutsche Mannschaft sein kann. Die
Fußball-Experten im Mercedes-Benz Sportpresseclub waren nach der
Partie geschockt. Und fragten sich: Geht jetzt die Diskussion um
Führungsspieler und Komfortzone, die Bayernpräsident Uli Hoeneß
losgetreten hat, wieder von vorne los? HSV-Trainer Thorsten Fink.
O-Ton Thorsten Fink
Uli Hoeneß will immer das Beste, auch für den deutschen Fußball.
Er will dem ja nicht schaden. Und wie gesagt werden sich solche Leute
auch mal reiben, das muss man einfach akzeptieren. Aber unsere
Mannschaft ist gut, hat zwischendurch auch mal ein schlechtes Spiel,
aber wir können mit unserer Nationalmannschaft schon zufrieden sein.
Hertha-Verteidiger Maik Franz kam mit dicker Armschiene in den
Mercedes-Benz Sportpresseclub. Seit drei Wochen - nach seiner
schweren Schulterverletzung - muss Franz pausieren. Aber auf den
Stadionbesuch wollte er dann doch nicht verzichten. Das was er in der
zweiten Halbzeit gesehen hat, war den Stadionbesuch mit Handicap kaum
wert. Maik Franz glaubt, dass jetzt Joachim Löw wieder Kritik ernten
wird:
O-Ton Maik Franz
Das ist glaube ich ein einzigartiger Trainer, der eine tolle
Arbeit leistet, der auch ein Konzept hat, der einen Plan hat. Aber
nichts desto trotz zählen natürlich auch immer die Ergebnisse. Ich
glaube Deutschland ist eine Nation, die sich Titel erhofft und
wünscht. Ja, er hat das Spielerpotential und von daher, klar ist das,
wie gesagt, alles schön und gut, aber so ein Titel würde Deutschland
auch mal wieder ganz gut stehen. (0:22)
Einer, der durch die Brandrede eines Trainers wohl lebenslange
Berühmtheit erlangt hat, ist Ex-Europameister Thomas Strunz. Das "Was
erlauben Struuuuunz" von Trainer Giovanni Trapattoni folgt ihm wie
ein Schatten. Thomas Strunz hat als Spieler manchem Trainer das Leben
schwer gemacht, klar dass er die aktuellen Nationalspieler nach dem
4:4 gegen Schweden die Nationalspieler kritisierte und auch die
Kritik an Jogi Löw für etwas Selbstverständliches hält.
O-Ton Thomas Strunz
Damit muss ein Bundestrainer einfach umgehen. Also wir haben jetzt
seit 16 Jahren, bei der WM werden es dann 18 Jahre sein, keinen Titel
mehr nach Deutschland geholt, wir sprechen von einer goldenen
Generation, die wir haben. Wir haben tolle junge Spieler, wir haben
aber auch in der Vergangenheit, in den vergangenen Jahrzehnten immer
tolle junge Spieler und tolle Mannschaften gehabt, die ja die Titel
nicht bei einer Verlosung gewonnen haben, sondern eben erkämpft haben
und auch natürlich erspielt haben. Und deswegen gehen wir jetzt so
ein bisschen zu weit in diese Glorifizierung und ich würde mir
wünschen, dass die Mannschaft insgesamt selbstbewusster wird,
selbstkritischer auch auf dem Platz, sich vom Trainer insgesamt ein
bisschen emanzipiert, nicht nur klar den Weg verfolgen. Natürlich
gibt es eine klare Vorgabe, aber innerhalb eines Spiels werden sich
immer wieder mal verschiedene Situationen ergeben, die man von außen
dann nicht mehr beeinflussen kann und dann glaube ich auch, dass die
Mannschaft den nächsten Schritt machen kann. (0:52)
Abmoderation:
Deutschland hat im vierte WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden in
Berlin nach einer 4:0-Führung nur 4:4-Unentschieden gespielt.
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