(ots) - Journalisten für "grüne" Themen rüsten: DBU
fördert Qualitätsoffensive
Forscher und Medienmacher erleichtern Weiterbildung für
Berufstätige und vernetzen Einzelakteure
Spätestens seit Fukushima haben "grüne" Themen gesellschaftlich,
politisch und ökonomisch wieder Hochkonjunktur. Auch in den Medien.
Journalisten kommt beim Vermitteln von Umweltthemen eine zentrale
Rolle zu, Aus- und Weiterbildungsangebote dazu sind aber rar. Die
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt mit rund 144.000
Euro eine Qualitätsoffensive der Leuphana Universität Lüneburg. Mit
Hilfe von Medienschaffenden und auf Basis der Erfahrungen mit dem
bundesweit ersten Zertifikatsstudium "Nachhaltigkeit und
Journalismus" sollen Qualitätskriterien, Qualifizierungsbedarfe und
Lehrmaterialien erarbeitet werden, die dem Thema einen festen Platz
in der journalistischen Weiterbildung geben und auch
"Nichtstudierten" ermöglichen, sich fortzubilden. DBU-Pressesprecher
Franz-Georg Elpers: "Die Ergebnisse der Offensive geben Medienmachern
die Chance, ihr Sachwissen über 'grüne' Themen zu vertiefen und sich
mit den vielschichtigen Vermittlungsproblemen auseinanderzusetzen."
"Unter Medienschaffenden gelten Nachhaltigkeitsthemen als äußert
komplex und nur schwer vermittelbar. Journalisten stellt die Idee der
Nachhaltigkeit vor neue Herausforderungen, auf die man vorbereitet
werden muss", meint Prof. Dr. Gerd Michelsen, Leiter des Instituts
für Umweltkommunikation. Seit Oktober bietet die Professional School
der Leuphana Universität in Kooperation mit der Stiftung "Forum für
Verantwortung" den bundesweit ersten Zertifikatsstudiengang
"Nachhaltigkeit und Journalismus" an. Das einjährige
Zertifikatsstudium auf Masterniveau biete Medienmachern
berufsbegleitend die Möglichkeit, Fachwissen zu Themen wie
Klimawandel, Green Economy oder dem Verlust der biologischen Vielfalt
anzusammeln und mit Fachleuten aus der Praxis - wie Redakteuren von
GEO oder Spiegel Online - das verständliche und spannende Vermitteln
der Themen zu üben. Vorrausetzungen hierfür seien ein abgeschlossenes
Hochschulstudium egal welchen Schwerpunkts und mindestens ein Jahr
Berufserfahrung, wenn man Master-Absolvent ist oder zwei Jahre, wenn
man das Studium mit dem Bachelor beendet hat.
Im DBU-Projekt sollen parallel dazu vergleichbare
Weiterbildungsangebote für Journalisten erarbeitet werden, die nicht
zwingend über einen akademischen Abschluss verfügen und sich dennoch
weiterbilden möchten, erklärt Michelsen. Die Idee sei, dass zum
Beispiel journalistische Quereinsteiger ihr Wissen zu spezifischen
Themen oder Fragestellungen im Rahmen von Präsenzkursen, aber auch
über informelle Informationsangebote vertiefen können. Ein Beispiel
für ein informelles Angebot sei beispielsweise eine
Online-Plattform, auf der die Teilnehmer Fachartikel oder
Kontaktdaten von Experten jederzeit und von überall abrufen könnten
und über die die vielen "Einzelkämpfer" in diesem Feld besser
miteinander vernetzt würden.
Die Weiterbildungsangebote würden in vier Projekt-Modulen
erarbeitet, so Michelsen. Im ersten Modul 'Qualität' sollen auf Basis
von Literaturrecherchen und Expertenbefragungen Qualitätskriterien
für den Nachhaltigkeitsjournalismus erarbeitet werden. "Journalisten,
Vertreter aus der Unternehmenskommunikation und Fachleute aus der
Medienforschung sollen in diesen Prozess einbezogen werden. Sie alle
können ihre Erfahrungen und Ideen einbringen und helfen, Hürden, die
ein Verbessern der Aus- und Weiterbildungssituation bislang
erschwerten, aus dem Weg zu räumen", betont Michelsen. Parallel dazu
sei eine Marktanalyse bundesweit vorhandener Qualifizierungsangebote
geplant.
Im zweiten Projektmodul "Analyse" werde die aktuelle Ausbildungs-
und Qualifizierungssituation von Journalisten, die sich verstärkt mit
Umweltthemen auseinandersetzen, unter die Lupe genommen. Michelsen:
"Ziel dabei ist, die Qualifizierungserwartungen und -bedarfe von
Medienschaffenden zu ermitteln, um im dritten Schritt 'Qualifikation'
- dem Schwerpunkt des Projektes - konkrete Lehrmaterialien zu
entwickeln." Das vierte Modul der Qualitätsoffensive "Transfer" ziele
darauf ab, die Ergebnisse und insbesondere die Lehrmaterialien
Universitäten, Journalistenschulen, Medienakademien und
Forschungseinrichtungen zur Verfügung zu stellen, um dem
"Nischenthema" Nachhaltigkeit im Journalismus mehr Aufmerksamkeit zu
verschaffen und es breit in die journalistische Aus- und
Weiterbildung zu verankern, so Michelsen. "Sie können anderen
Universtäten helfen, einen Studiengang nach Lüneburger Vorbild oder
ein ähnlich strukturiertes Bachelorstudium anzubieten."
Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Eva Ziebarth
Anneliese Grabara
Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
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Telefax:0541|9633198
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Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Daniel Fischer,
Institut für Umweltkommunikation (INFU),
Leuphana Universität Lüneburg
Telefon: 04131/6772927
Telefax: 04131/6772819
E-Mail: daniel.fischer(at)
uni.leuphana.de