(ots) - Der Präsident des ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn,
warnt vor einem eigenen Budget für die Eurozone. "Ich glaube nicht,
dass man ein gemeinsames Budget machen sollte", sagte er im Interview
mit heute.de, dem Nachrichtenportal des ZDF. Das seien alles
Sozialisierungs- und Transfersysteme. "Wir haben schon sehr, sehr
viel Geld auf den Tisch gelegt." Insgesamt seien den Krisenländern
schon 1400 Milliarden Euro an Rettungskrediten zur Verfügung gestellt
worden. "Wie weit soll das denn noch führen?"
Zu einem möglichen Schuldenschnitt Griechenland sagte Sinn: Nur
die Schulden zu streichen, sei "keine Lösung des Problems".
Griechenland habe riesige Außenhandelsdefizite - "da muss man ran".
Hilfen müssten in geordneter Form ablaufen.
Insgesamt sei das Finanzsystem "überhaupt nicht gesund, weil viel
zu viel Kredit unterwegs ist", so Sinn weiter. Neue Kredite zögerten
die Probleme nur hinaus. "Kein Wirtschaftssystem kann damit auf Dauer
überleben." Sinn fordert harte Budgetbeschränkungen: Das Geldsystem
müsse die Knappheit widerspiegeln. Die Politiker in Europa würden
alle Probleme vor sich herschieben. "Sie sagen, sie kaufen Zeit - in
Wahrheit verlieren sie Zeit für die Lösung."
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