(ots) - Zum richtigen Zeitpunkt
Eine Ãœberraschung ist der neue Millionen-Auftrag nicht. Die
Signale aus der Branche waren in den vergangenen Wochen allzu
deutlich. Damit wäre der Treibstoff für den emsländischen
Beschäftigungsmotor namens Meyer Werft für die nächsten Jahre
gesichert. Auch wenn die US-Reederei Norwegian Cruise Line bereits
langjähriger Partner der Papenburger ist, darf dieser zehnte Auftrag
der Amerikaner aus zwei Gründen als besonders bezeichnet werden.
Erstens: Die Reedereien haben es derzeit ausgesprochen schwer. Die
Euro-Krise und der Untergang der Costa Concordia haben die
Kreuzfahrt-Branche stark verunsichert. Dass die Amerikaner gerade
jetzt ein 700-Millionen-Euro-Schiff in Auftrag geben, zeugt von
unternehmerischem Mut. Zweitens: Werften auf der ganzen Welt hungern
derzeit nach neuen Aufträgen. Nach Expertenschätzungen gibt es nur
halb so viele Aufträge wie nötig wären, um alle auszulasten. Das wird
sehr bald zu einem globalen Werften-Sterben führen. Die aktuellen
Insolvenzen der Siag-Werft in Emden und der P+S-Werften in Stralsund
sind zwei Beispiele dafür.
Der Riesen-Auftrag wirkt wie ein Ãœberlebenspaket, das der Meyer
Werft den Erhalt der Arbeitsplätze in der Krise erleichtert. Wenn die
aktuellen Aufträge in ein paar Jahren abgearbeitet sein werden, wird
der Markt ein anderer sein. Mit weniger Werften und vielleicht einem
weniger harten Wettbewerb. Gute Aussichten für die Region.
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