(ots) - Nur eine Eintagsfliege
Die Forderung ist knackig: kein Atommüll in Salz. Doch ob dieser
Vorstoß der niedersächsischen SPD-Landtagsfraktion eine längere
Halbwertzeit als eine medienwirksame Eintagsfliege hat, erscheint
fraglich. Als sicher kann bislang nur eines gelten: Radioaktive
Abfälle haben in einem ehemaligen löchrigen und unzureichend gegen
Wasserzuflüsse abgeschotteten Bergwerk wie der Salzmine Asse nichts
zu suchen. Wohin solch fahrlässiger Umgang mit gefährlichen Stoffen
führt, zeigen jetzt die gewaltigen Probleme bei der Beherrschung
dieses Umweltskandals.
Auf einem anderen Blatt steht allerdings, ob ein intakter
Salzstock nicht sehr wohl in der Lage sein kann, den nun einmal
zwingend zu entsorgenden Atommüll über Jahrhunderte sicher
aufzunehmen. Der Beweis für eine generell mangelnde Eignung von Salz
als Endlagermedium fehlt bis jetzt, selbst in Gorleben. Ungeachtet
dessen muss klar sein, dass bei einer neuen Standortsuche unbedingt
Granit und Ton in die Untersuchung mit einbezogen werden müssen. Das
geschieht auch bereits in anderen Ländern wie zum Beispiel Schweden
und der Schweiz. Im Gegensatz zum Salz könnte für solche
Gesteinsformationen auch die ebenfalls von der SPD thematisierte
Rückholbarkeit der atomaren Abfälle sprechen. Vielleicht lassen sich
Sorgen von Anliegern mildern, wenn der Müll im Bedarfsfall wieder
geborgen werden kann.
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