(ots) - Hoch qualifizierte Fachkräfte sind rar - umso
wichtiger werden Management und Bindung der Spezialisten. Dabei
klaffen die Arbeitsansprüche der Wissensarbeiter und die
Unternehmenswirklichkeit teils auseinander. Denn 74 Prozent der
befragten Wissensarbeiter sehen ihren Job nicht mehr an feste Regeln
und entlang fest definierter Unternehmensprozesse gebunden. Sie
beanspruchen vielmehr hohe Gestaltungsfreiräume (95 Prozent) und
flexible Arbeitszeitmodelle (90 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt
die Studie "Wissensarbeiter und Unternehmen im Spannungsfeld" des
Personaldienstleisters Hays in Zusammenarbeit mit PAC und der
Deutschen Gesellschaft für Wissensmanagement. Befragt wurden 300
festangestellte Wissensarbeiter.
Zu wenig Unterstützung bei Vernetzung und Work-Life-Integration
Zwar sind Wissensarbeiter laut ihrer Einschätzung in hohem Maße als
Experte wertgeschätzt (86 Prozent). Trotzdem meint die Hälfte der
Befragten (49 Prozent), dass sie in ihrem Unternehmen nicht besonders
gefördert werden. Dies betrifft auch den fachlichen Austausch über
Unternehmensgrenzen hinweg (39 Prozent). In puncto Vernetzung steht
bei den Wissensarbeitern nach wie vor der persönliche Austausch auf
Fachkonferenzen (69 Prozent) und Messen (44 Prozent) im Vordergrund.
Entgegen vieler Verlautbarungen der Firmen, sich um die
Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter zu kümmern, zeigt die Realität
ein anderes Bild. Über 90 Prozent der Wissensarbeiter wünschen sich
dies, aber nur eine Minderheit (29 Prozent) kann dies heute
vollständig realisieren.
Geschätzter Marktwert macht wechselbereit
Fast alle Wissensarbeiter stufen ihr Know-how als strategische
Ressource für ihr Unternehmen ein (97 Prozent). Ihre Selbstsicherheit
zeigt sich auch darin, dass 74 Prozent meinen, nur schwer durch
andere ersetzbar zu sein. Wenn sie ihre Ansprüche nicht einlösen
können, sind sie hoch mobil: Mehr als die Hälfte (58 Prozent) ist
bereit, ihr Unternehmen zu wechseln, um sich weiterentwickeln zu
können. Und 40 Prozent der Wissensarbeiter spielen mit dem Gedanken,
sich selbstständig zu machen.
Bessere Ergebnisse gemeinsam mit Externen
Als technische Werkzeuge zur Steigerung ihrer Produktivität setzen
die meisten Wissensarbeiter noch bevorzugt auf Datenbanken (74
Prozent). Dagegen stehen soziale Medien nicht so hoch im Kurs (45
Prozent). Zudem sehen zwei Drittel der Befragten die regelmäßige
Zusammenarbeit mit freiberuflichen Wissensarbeitern als
produktivitätssteigernd an (62 Prozent) - vor allem, um sich neues
Wissen anzueignen (70 Prozent).
"Die Bedeutung von Wissensarbeit für einen Hochlohn- und
Innovationsstandort wie Deutschland ist mittlerweile unumstritten.
Doch noch immer haben viele Unternehmen die sich daraus ergebenden
notwendigen Konsequenzen noch nicht gezogen, um wertvolle
Wissensarbeiter zu gewinnen, zu halten und zu fördern", kommentiert
Gabriele Vollmar, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für
Wissensmanagement, die Ergebnisse.
Ziel dieser aktuellen Erhebung aus einem insgesamt dreiteiligen
Studienprojekt war es, festzustellen, wie Wissensarbeiter ihre eigene
Arbeitssituation und Bedeutung einschätzen. Die empirische Erhebung,
die nach der Befragung von Experten im ersten Teil des
Studienprojekts nun die Perspektive der Wissensarbeiter untersucht,
wurde vom Marktanalyse- und Beratungsunternehmen Pierre Audoin
Consultants (PAC) durchgeführt. Basis hierfür lieferte die Befragung
von 300 hoch qualifizierten, fest angestellten Fachkräften, die ihre
Tätigkeit selbst als "Wissensarbeit" einstufen und über mindestens
drei Jahre Berufserfahrung verfügten. Die Erhebung erstreckte sich
über den Zeitraum August bis September 2012.
Die vollständigen Ergebnisse stehen auf der Website
www.wissensarbeiter-studie.de zum Download bereit. Dort sind auch
alle Informationen zum ersten Teil des Studienprojekts verfügbar.
Pressekontakt:
Frank Schabel, Hays AG
Tel.: 0621 1788 1140
Mail: frank.schabel(at)hays.de